Lokalsport Rochusclub kassiert deutliche Niederlage

Düsseldorf · Der stark ersatzgeschwächte Tennis-Bundesligist verliert gegen den TK Grün-Weiß Mannheim mit 1:5. Einzig Filip Horansky überzeugt.

Weil die Leute aus dem Tennis-Bundesligakader des Rochuscub derzeit so gut spielen, verlieren die Düsseldorfer ihre Meisterschaftspartien. Klingt unlogisch, ist aber so. Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler musste in der Liga-Partie gegen den TK Grün-Weiß Mannheim auf Jesse Huta-Galung (Weltrangliste 134) und Pere Riba-Madrid (198) verzichten, weil Huta-Galung in Tampere (Finnland) und Riba-Madrid in Orbetello (Italien) die Finals der dortigen Challenger Turniere erreicht hatten.

Als Ausrede für die 1:5 Pleite gegen den sechsmaligen deutschen Mannschaftsmeister will Irmler die Aufstellungsprobleme aber nicht gelten lassen. "Wir hätten auch mit dieser Mannschaft ein 3:3 erreichen können", meint ein verärgerter Teamchef. Mit jetzt 7:7 Punkten bleibt der Rochusclub Tabellenvierter.

Es hätten aber auch 8:6 Punkte sein können, wenn Teymuraz Gabashvili (120) im Spitzeneinzel gegen Mannheims Benjamin Becker (102) nicht völlig den Faden verloren und wenn das Doppel Gabashvili/Martin Emmrich früher zu einer Einheit zusammen gefunden hätte. "Bei Teymuraz passiert es leider immer wieder, dass er einen Einbruch erleidet und dann verliert er Matches, die er dominiert hat", weiß Irmler.

Seine gestrige Nummer zwei, Jozef Kovalik (246) hatte den Einbruch bereits vor Beginn des Matches gegen Björn Phau (189) erlitten. Anders als in seinen bisherigen Partien für den Rochusclub stand der 20-jährige Slowake neben sich und kassierte nach einer eher blutleeren Vorstellung eine Zwei-Satz-Niederlage.

Sein Landsmann Filip Horansky (573) machte es da besser. Sein Einsatz, Kampfgeist, seine Einstellung gepaart mit Dynamik, Aggressivität, offensivem und zugleich genauem Spiel ließen Dusan Lajovic (114) nicht den Hauch einer Siegchance. Der 20-Jährige Horansky spielte den in der Weltrangliste deutlich besser platzierten Serben an die Wand. "Filip hat gezeigt, wie stark er spielen kann. Auch wenn Jozef heute nicht gut gespielt hat, die beiden jungen Slowaken sind die Zukunft für das Rochusclub-Bundesligateam", erklärt Irmler. Nach der Niederlage von Oscar Sabate-Bretos gegen Denis Gremelmayr lag der Rochusclub mit 1:3 zurück. Siegchancen bestanden da kaum noch, denn die Grün-Weißen sind im Doppel verdammt gut aufgestellt.

Mit dem Ex-Rochusclub-Akteur Marc Lopez schickten die Mannheimer die aktuelle Nummer vier der Doppel-Weltrangliste zusammen mit der Nummer 87 Juan Pablo Brzezicki und Becker mit Simon Stadler (Doppel 62) auf die Plätze. Als einzigen echten Doppel-Spezialisten kann der Rochusclub Martin Emmrich (Doppel 43) aufbieten. Er hatte seine Fähigkeiten erst in der vergangenen Woche durch den Halbfinaleinzug beim ATP-Turnier in Gstaad (Schweiz) eindrucksvoll bewiesen, doch da stand nicht Gabashvili an seiner Seite, sondern Andre Begemann. So brauchten der Georgier und Emmrich einen Satz, um sich aneinander zu gewöhnen. Den zweiten Satz gewannen sie, mussten sich aber im Match-Tiebreak geschlagen geben.

Von all dem lässt sich Irmler nicht unterkriegen. Er bricht auf zu neuen Taten. "In dieser Woche kommt Igor Sijsling (Weltrangliste 59/Anm. der Red.) aus den USA zurück. Mit Ihm werden wir am kommenden Sonntag einen harten Kampf gegen Erfurt liefern", verspricht der Teamchef.

(RP)
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