Der 76-Jährige hatte seine Mannschaft auch nach den vier siegreichen Einzeln dazu aufgefordert, trotz des schon feststehenden Gesamtsieges nicht locker zu lassen. „Es geht in dieser engen Liga um jedes einzelne Spiel. Im vergangenen Jahr haben wir wegen einer verlorenen Partie den dritten Platz verpasst, eine Saison zuvor deswegen die Vizemeisterschaft“, sagte Irmler. Und seine Schützlinge taten ihm den Gefallen: Sie gaben weiterhin Gas und gewannen auch noch die beiden Doppel, sorgten damit für einen rundum gelungenen Tag.

Alle sechs Partien waren knapp und umkämpft. Einen packenden Fight erlebten die Besucher auf dem Center Court, wo Rochusclub-Zugang Evgeny Donskoy den Italiener Simone Bolelli mit 6:4, 7:5 niederkämpfte – mit Hilfe eines leidenschaftlich coachenden Teamchefs. Irmler musste dem Russen auf die Sprünge helfen. Denn immer wieder lag sein Schützling bei eigenem Aufschlag schnell mit 0:30 und 15:40 hinten, drehte ihn dann aber fast immer wieder zu seinen Gunsten um. Da blitzte bei einigen genialen Schlägen das Können des 28-jährigen gebürtigen Moskauers durch, der im vergangenen Jahr in Dubai durch einen sensationellen 3:6, 7:6 (9:7), 7:6 (7:5)-Erfolg über Roger Federer für Aufsehen gesorgt hatte. „Aufschlag und Rückhand wackelten, ich musste ihm über die Brücke helfen“, sagte Irmler nach der Partie. Donskoy durchbrach mit seinem Erfolg eine lange Negativserie: In den vergangen Jahren hatten die „Neuen“ ihre erste Partie für den Rochusclub immer verloren.

Eine tolle kämpferische Leistung zeigte der Spanier Jaume Munar (die Nummer 89 der Welt) bei seinem 7:5, 6:4-Erfolg gegen seinen Landsmann Enrique Lopez-Perez (159). Der Slowake Jozef Kovalik, der in seine sechste Saison beim Rochusclub geht, setzte sich im ersten Satz im Tiebreak mit 11:9 durch und spielte im zweiten Durchgang beim 6:0 groß auf. Für den ersten Punkt der Saison hatte im Auftaktspiel Publikumsliebling Mats Moraing gesorgt, der beim 6:2, 7:5-Erfolg über Jeremy Jahn neun Asse verwandelte.