Basketball Riesen-Zoff beim Oberligisten ART II

Wutentbrannt stapfte Rainer Kloss aus der Halle. "Das war das schlimmste Spiel, das ich als Basketball-Trainer je gesehen habe", war er über die 74:75-Heimniederlage seines Teams ART II gegen die Rumpfmannschaft des Rumelner TV stinksauer. Der Oberliga-Aufsteiger, der mit Philipp Aschmann (Capone II) unter der Woche einen Zugang vermelden konnte, unterschätzte den Gegner und versuchte, mit Traumpässen zu zaubern.

 Ulker's Mirsad Turkcan (front) goes for a basket as Savrasenko Aleksey (back) of CSKA Moscow tries to stop him, 07 Decem

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Foto: AFP, AFP

Die Niederlage und besonders das arrogante Auftreten des ART II hat personelle Konsequenzen. Aufbauspieler Marco Biergen muss sich einen neuen Verein suchen. "Als Marco bei seiner Auswechslung sagte, er habe keinen Bock mehr, habe ich die Konsequenzen gezogen", betonte Trainer Rainer Kloss. Nicht auszuschließen, dass weitere Spieler gehen müssen. Kloss kündigte einen Umbruch an. "Hätte ich die Mannschaft nicht erst drei Wochen vor Saisonbeginn von Alen Basic übernommen, wäre ich mit dieser Besetzung gar nicht erst in die Saison gegangen", bekundet Kloss.

Dennoch legte sein Team als Aufsteiger mit 8:2 Punkten einen tollen Start hin. "Siege übertünchen ein paar Sachen. Abgesehen vom Erfolg gegen Capone II haben wir gegen die drei schlechtesten Teams gewonnen. Das hat bei einigen zur Arroganz geführt", polterte Kloss. "Es ist lächerlich, wie sich manche Spieler selbst überschätzen. Zum Basketball gehört Respekt vor den Teamkameraden und dem Gegner, was meiner Mannschaft völlig abhanden gekommen ist."

Im Training gab es schon wüste Beschimpfungen untereinander, auch das Aufwärmen vor der Partie gegen Rumeln wurde nur halbherzig vom Personal absolviert. Ganz schlimm sei aber laut Übungsleiter Kloss das mittlerweile negative Image des ART in der Szene: "Das hat der Club seiner zweiten Herrenmannschaft zu verdanken. Es muss sich jeder selbst hinterfragen, warum er in dieser Liga spielt. Ich habe das arrogante Verhalten schon länger angemahnt und mit den wichtigen Spielern besprochen. Jetzt hat es eben geknallt. Aber vielleicht hilft es uns. Ich bin sehr auf die Reaktion der einzelnen Spieler gespannt."

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