Rhein-Marathon 850 Ruderer kommen ins Ziel

Düsseldorf · Rudern Rhein-Marathon

 Schon 2006 beliebt: Marathon-Rudern auf dem Rhein.

Schon 2006 beliebt: Marathon-Rudern auf dem Rhein.

Foto: Benefoto

Ralph Beekmann meint schon alles erlebt zu haben. Seit 33 Jahren ist er zuständig für die Organisation des Rheinmarathons von Leverkusen zum Clubhaus des RC Germania in Hamm. Doch auch der erfahrene Regattaleiter erlebte bei der 47. Austragung des Rheinmarathons noch eine Neuheit. „Erstmals waren Ruderer aus Spanien dabei.“

Eingefädelt hatte die iberische Teilnahme Nico Federmann. „Er ist sowohl bei der Germania als auch bei uns Mitglied“, erklärte Nacho Fernandez vom Club de Rem Olympic Barcelona. Er und seine Ruderkumpel sind absolute Langstreckenspezialisten. So machten sich Fernandez, Sinuhe Perez, Jaime Ros, Josep Ventosa, Alex Moya und Stefano Otagi dereinst auf, um von Mallorca nach Barcelona zu rudern. Für die knapp 190 Kilometer übers Mittelmeer brauchten sie 24 Stunden. Fernandez, Perez, Ros und Ventosa saßen dann auch beim Rheinmarathon in Germania-Booten und hatten Chechu und Fernandez Vinotea aus Remo mitgebracht. Eine spezielle Vorbereitung zogen sie nicht durch. „Ich rudere seit 39 Jahren, da habe ich genug trainiert“, meinte Fernandez. Sie waren im Gig-Doppelvierer mit dem Mindestdurchschnittsalter (MDA) 43 in der Besetzung Fernandez, Pérez, Christoph Fischer und Nico Federmann (beide Germania) mit Steuermann Georg Moeser 2:32:42 Stunden unterwegs und wurden Fünfte ihrer Klasse. In der Gig-Doppelviererkategorie MDA 50 waren die beiden Vinateas sowie Ventosa und Ros mit Steuerfrau Karin Oberländer 2:35:57 Stunden (Platz 10) mit Rudern beschäftigt. „Es hat Spaß gemacht, wir kommen wieder“, so die Katalanen.

Neu war für die Spanier der beinahe ständige „Begleitservice“ durch die Frachtschiffe. Diesmal war es besonders eng auf dem Rhein, weil sich die Bergauf- und Bergabfahrer deutlich wenige Wasser teilen müssen als in den Jahren zuvor. „Die Wasserschutzpolizei hatte uns auf zwei Gefahrenstellen aufmerksam gemacht“, verrät Beekmann. „Einmal wurde ein Gastanker bei Rheinkilometer 719 entladen und zum anderen lauerte ein Sandbank bei Kilometer 718. Sie konnte man nicht sehen, sondern man merkte den Sand erst, wenn man drauf hing.“

So kamen alle 170 gestarteten Boote und die darin sitzenden 850 Ruderer aus 99 Vereinen und sieben Nationen nahezu unbeschadet ins Ziel. Zwei drei Boote kenterten zwar, weil sie voll Wasser geschlagen waren, aber alle konnten ihre Fahrt fortsetzen.

So auch Nirina Beilfuß vom RC Kleinmachnow, Stahnsdorf-Teltow aus Berlin. Beilfuß ist gerade erst 21 Jahre alt, hat aber bereits den Äquatorpreis des Deutschen Ruderverbands in der Tasche. Dies Auszeichnung bekommt nur, wenn man 43.000 Kilometer gerudert ist, also einmal rund um den Äquator. „Der Rheinmarathon war anstrengender als gedacht, aber es hat schon Spaß gebracht.“ Sie möchte nächstes Jahr gerne wieder dabei sein, obwohl für die zweite Weltumrundung nur 42,8 Kilometer gut geschrieben werden können.

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