Football Rhein Fire jubelt über Derbysieg

Düsseldorf · Rhein Fire wahrt in der European League of Football durch einen 17:3-Erfolg über Cologne Centurios die Chance auf eine Teilnahme an den Play-offs. Es ist nach zwei Niederlagen in Folge der erlösende und wichtige Erfolg.

Omari Williams von Rhein Fire erziehlt gegen die Cologne Centurios einen Touchdown.

Omari Williams von Rhein Fire erziehlt gegen die Cologne Centurios einen Touchdown.

Foto: RP/IMAGO/Herbertz / Nico Herbertz

Dieser Sieg schmeckt doppelt süß. In der European League of Football (ELF) hat  Rhein Fire nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie die Trendwende eingeleitet. Ausgerechnet im Derby gegen den Erzrivalen Cologne Centurions gelang dem Team von Jim Tomsula das ersehnte Comeback. Vor 9596 Zuschauer in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena zwangen die Mannen um Quarterback Matt Adam die Domstädter mit 17:3 in die Knie und wahrten damit auch ihre Chance auf eine Teilnahme an den Play-offs. 

Rhein Fire-Geschäftsführer Martin Wagner hatte das Team nach der schwachen Leistung und der hohen Niederlage bei den Berlin Rebels in der Vorwoche kritisiert und es zugleich in die Pflicht genommen. Und die Spieler schienen ihm gut zugehört zu haben. Im Duell der beiden zuletzt etwas strauchelnden  Konkurrenten erwischte insbesondere die Fire-Defense einen Sahnetag. „Köln verfügt über einen der besten Passangriffe der Liga. Diesen haben wir heute bei Null gehalten. Das war sicherlich der  Schlüssel zum Sieg“, konstatierte Martin Wagner nach der Partie.  Die bestens eingestellte Defensive von Rhein Fire schaffte es, das gefürchtete Zusammenspiel zwischen Kölns Quarterback Jan Weinreich und seinem kongenialen Passempfänger Quinten Pounds zu unterbinden. Pounds als vermutlich bester Wide Receiver der ELF blieb ohne Punkte, Weinreich wurde während der Partie sogar entnervt ausgewechselt. Das war das  vermutlich größte Kompliment, dass man der Abwehr von Rhein Fire an diesem Nachmittag machen konnte. Gestützt auf diese überragende Defense konnten es sich die Gastgeber sogar leisten, im eigenen Angriff erneut unter den eigenen Möglichkeiten geblieben zu sein. „In unserer Offense hakt es leider immer noch“, meinte Wagner, der immerhin jedoch kleine Fortschritte sah bei seinem Team sah. Für den ersten  besonderen Moment einer an Höhepunkten recht armen Begegnung sorgte Cornerback Omari Williams, der im ersten Viertel einen Pass von Jan Weinreich abfing und das Ei anschließend zum Jubel des eigenen Anhangs in die Kölner Endzone trug. Es war auch danach kein Feuerwerk, das die Hausherren vor der Rekordkulisse von fast 10.000 Zuschauern abbrannten.  Aber immerhin schafften es die Spieler von Jim Tomsula auch im zweiten Viertel wieder auf das Scoreboard. Verantwortlich dafür  war diesmal kein amerikanischer Importspieler wie Omari Williams sondern Lokalmatador Patrick Poetsch. Der inzwischen 33-Jährige, der im vergangenen Jahr noch bei den Centurions unter Vertrag stand, ärgerte seine alten Weggefährten und führte mit dem zweiten Touchdown, den Kicker Daniel Schumacher mit  seinem zweiten verwandelten Extrapunkt an diesem Tag zum 14:0-Pausenstand veredelte, eine Vorentscheidung herbei.  Denn den Gästen, denen nicht zuletzt aufgrund Jan Weinreichs Passqualitäten eigentlich immer ein Comeback zugetraut werden muss, bekamen im eigenen Angriff auch in der zweiten Spielhälfte einfach kein Bein auf die Erde. Die Defense von Rhein Fire, die in der Vorwoche noch bedenkliche Lücken offenbarte, war diesmal über die gesamte Dauer hinweg hochkonzentriert.

Nach einem punktlosen dritten Spielviertel war es erneut Daniel Schumacher, der mit einem verwandelten Fieldgoal im Schlussabschnitt die letzten Zweifel am vierten Sieg im sechsten Saisonspiel beseitigte.  Köln verhinderte mit einem ebenfalls verwandelten Fieldgoal zwar ein  „zu Null“-Spiel. Das dürfte aber nur ein klitzekleines Trostpflaster für enttäuschte Gäste gewesen sein. Auf der anderen Seite war die Stimmung  natürlich prächtig. „Wir haben einen neuen Zuschauerrekord aufgestellt und das Derby gewonnen. heute dürfen wir ein wenig feiern“, sagte ein erleichterter Martin Wagner.  Als Tabellenzweiter der Südgruppe bleibt Rhein Fire dem Spitzenreiter Barcelona Dragons auf den Fersen. Nach einem spielfreien kommenden Wochenende steht für Rhein Fire am 24. Juli das Interconference-Spiel bei den Hamburg Blue Devils, dem Spitzenreiter der Nordstaffel, auf dem Programm. 

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