Football „Jeder Euro bereitet uns weniger Kopfschmerzen“

Düsseldorf · Der langjährige Wide Receiver und niederländische Nationalspieler Tim Haver Droeze ist neuer Sportmanager der Panther. Er klagt über Verluste, weil Sponsoren sich ­zurückziehen. Trotz ­finanzieller Einnahmerückgänge geht es den Düsseldorfer Footballern aber besser als manchem anderen Verein.

 Tim Haver Droeze (links) im Zweikampf mit dem Paderborner Thorsten Sibum.

Tim Haver Droeze (links) im Zweikampf mit dem Paderborner Thorsten Sibum.

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Bei den Footballern der Panther ruhte wegen der gesundheitlichen Gefahren der Betrieb. Damit wurden sämtliche Pläne des Absteigers in die German Football League 2 für die nächste Spielzeit über den Haufen geworfen. Für Tim Haver Droeze änderten sich die Aufgaben, denn der langjährige Wide Receiver und niederländische Nationalspieler ist neuer Sportmanager.

Wie kommen die Panther mit den Folgen der Corona-Krise zurecht?

Haver Droeze Wie für die meisten Sportvereine ist Corona auch für die Panther eine Katastrophe. Die Folgen stellen sich für mich und alle, die mir helfen, als Herausforderung dar. Unser ursprüngliches Ziel, den Spielern Bedingungen zu schaffen, um ihre besten Leistungen zu bringen, hat sich im Grunde nicht geändert. Nur eben unter ganz anderen Voraussetzungen.

Ihre Arbeit hat sich nicht nur inhaltlich geändert. Auch die Menge Ihrer Aufgaben zum Beispiel durch die vorgeschriebenen Hygiene-Maßnahmen, die auf Sie zugekommen ist, dürfte nicht gerade kleiner geworden sein.

Droeze Das ist richtig. Besonders jetzt, da auch für unseren Sport so langsam Lockerungen greifen, kann man fast nichts längerfristig planen. Beinahe wöchentlich treten neue Bestimmungen in Kraft, auf die man reagieren muss. Ohne unsere vielen ehrenamtlichen Helfer wäre das überhaupt nicht zu schaffen. Ich kann die Ehrenamtlichen nicht genug loben für ihren Einsatz.

Wie sieht denn nach dem Stand der Dinge jetzt der geplante Ablauf der Saison aus?

Droeze Einen endgültiger Beschluss will der Verband Mitte Juni bekanntgeben. Wie man hört, will man die bislang zweigeteilte Liga in drei Gruppen aufteilen. Damit will man zu Beispiel den Vereinen die weiten, zeitaufwändigen und teuren Fahrten nach Berlin ersparen. Gespielt werden soll von September bis November. Derjenige Klub, der alle Begegnungen gewinnt, steigt ohne Relegationsspiel in die GFL auf. Einen Absteiger soll es nicht geben.

Da scheinen aber noch einige „wenn“ dem Start im Wege zu stehen.

Droeze Stimmt. Wenn bis September keine Zuschauer erlaubt sind, fällt die gesamte Spielzeit aus. Wenn nicht alle Vereine zum Beispiel aus finanziellen Gründen teilnehmen können, können diese ohne Strafe auf einen Start verzichten und die Gruppeneinteilung wäre hinfällig. Wenn im Herbst gespielt wird, stellt sich für die Panther unter anderem die Frage nach dem Spielort. Das Stadion in Benrath hat kein Flutlicht, das ein Spiel in den Abendstunden möglich macht.

Sie sprachen die finanzielle Lage mancher Vereine an. Wie sieht es damit bei den Panthern aus?

Droeze Natürlich haben wir ­Verluste, weil Sponsoren sich ­zurückziehen. Sie sagen sich: „Keine Spiele, ­­keine Zuschauer, keine Werbung für uns“. Trotz ­Rückgängen geht es uns in dieser Hinsicht noch besser als manchem anderen Verein. Die von uns verpflichteten Spieler aus Amerika waren schon bei uns, konnten aber kurz vor Eintritt der Reisesperre noch gerade zurück in die USA.  Aber jeder Euro eines Sponsors bereitet uns weniger Kopfschmerzen. Oder wie man in meiner Heimat Holland zu einer Spende sagt: „Es freut mich, wenn ihr uns ein warmes Herz schenkt.“

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