Football Panther fahren auf eigene Kosten zum Halbfinale

Düsseldorf · Als Martin Hanselmann, Cheftrainer der Panther, sich nach dem 14:10 über die Marburg Mercenaries auf dem Rasen des Georg-Gaßmanns-Stadions für den Sieg und die erste Halbfinalteilnahme des Klubs seit zwölf Jahren feiern ließ, war er klatschnass.

Einerseits von der im Football obligatorischen Getränke-Dusche für den Gewinner. Zum anderen war seine Kleidung aber auch durchtränkt von einer Menge Schweiß, die der Chef-Stratege im Laufe dieses engen Viertelfinales gegen den Zweiten der Südgruppe produziert hatte.

Zum Beispiel drei Minuten vor dem Schlusspfiff: Da standen die Panther, die kurz zuvor die Partie nach einem 7:10 gedreht hatten, erneut dicht vor der Marburger Endzone. Quarterback Robert Demers — hochtalentiert, aber mit 21 noch recht unerfahren — versuchte, mit dem Ball in die Touchdown-Zone zu laufen. Und ließ nach einem harten Tackle das eiförmige Spielgerät fallen. Das hieß: Ballbesitz für Marburg — bei einem Touchdown für sie wären die Hessen als Sieger vom Platz gegangen. "So war der Spielzug nicht vorgegeben worden", sagte Hanselmann. "Mein junger Spielmacher wollte da den Sieg erzwingen. Ich bin froh für ihn und die ganze Mannschaft, dass das nicht zur Niederlage geführt hat."

Drei Spielzüge weiter standen die Hausherren mit ihrem Angriff schon an der Mittellinie, wissend, das drei Punkte aus einem Fieldgoal nicht gereicht hätten. Aber auch die Panther-Defense wusste das und fand, wie schon so oft vorher, die richtige Einstellung dazu. René van Eck schlug einen Pass mit einer Hand weg, die Panther eroberten entscheidend den Ball. Hanselmanns Schweißproduktion konnte sich normalisieren, doch dann kam die Siegerdusche.

Im Halbfinale müssen die Düsseldorfer nun am Sonntag (15 Uhr) zum Meister Kiel Baltic Hurricanes. Reise und Unterkunft zahlen die Spieler übrigens aus der eigenen Tasche — Football in Deutschland ist eben Amateursport.

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