Benefizspiel in der LTU arena Palikucas Trikot war zu verschwitzt
Die Fußball-Welt war zu Gast in Düsseldorf. Doch fast keiner bekam es mit. Auch am Tag nach dem Unicef-Benefizspiel in der LTU-Arena, in der sich gerade einmal 3.000 Besucher, darunter ein Großteil Kinder mit Freikarten, verloren, ist der Optimismus der Organisatoren gedämpft: "Klar war das Stadion dünn besetzt, vielleicht war das Spiel den Leuten nicht präsent genug, vielleicht lagen die Fehler in der Promotion. Man hat vielleicht zu sehr die Kampagne 'Deine Mark macht Schule‘, zu wenig die Partie herausgestellt", sagt Frederick Ness vom Veranstalter Sportfive. "Wir schließen nicht aus, mit einem solchen Event wieder nach Düsseldorf zu gehen."
Die Düsseldorf Marketing & Tourismus (DMT), unter anderem mitverantwortlich für die Vermarktung des Skilanglaufs am Wochenende, hält sich bedeckt: "Wir waren in die Organisation der Partie nicht eingebunden und können von außen nicht feststellen, wo Fehler gemacht wurden", so DMT-Sprecher Marco Lippert.
Die Akteure selbst werden da schon deutlicher: "Vielleicht herrscht ein Überangebot an Fußball", sagt Fortunas Vorstandsmitglied Thomas Allofs, der im "Team Deutschland" die Internationalen mit 5:4 besiegte. Klare Worte fand auch Jens Langeneke: "Die Partie hätte man viel größer vermarkten können." Fortunas Innenverteidiger rückte wie Kollege Robert Palikuca erst kurzfristig in den Kader der beiden Mannschaften: "Die suchten noch ein oder zwei Leute, die hinten für Ordnung sorgen." Natürlich sagten beide zu und bildeten zusammen mit Jörg Albertz das Trio aus der aktuellen Fortuna-Elf. "Eine große Ehre, schon allein auf der Bank zu sitzen und Trainer Otto Rehhagel bei seinen lustigen Anekdoten zuzuhören", sagt Langeneke, "aber auf dem Rasen waren für mich die Stars wie Gianfranco Zola ganz normale Gegenspieler."
Der Italiener stand in einer Elf mit Düsseldorfs Regionalliga-Akteur Palikuca. "Bei solchen Kickern laufen in der Kabine ganz andere Gespräche ab", wunderte sich der ehemalige St. Paulianer. "Das war einfach interessant. Die haben sich über ihre Erlebnisse bei der WM ausgetauscht." Bilder, die der Kroate lediglich aus dem Fernsehen kennt. Nur eins klappte beim Defensivmann an diesem Tag nicht: "Für einen Verwandten wollte ich alle Spieler auf meinem Trikot unterschreiben lassen. Ging aber nicht, es war zu verschwitzt." Jetzt beginnt wieder der Regionalliga-Alltag. Fortuna gastiert am Samstag beim SV Wilhelmshaven. "Beim Benefizspiel war die Abwehr offen, ein munteres Toreschießen", sagt Jens Langeneke. "Das brauchen wir im Aufstiegskampf aber nicht."
