Lokalsport Orenburg ist zu clever für die Borussia

Düsseldorf · Im Viertelfinal-Hinspiel der Tischtennis-Champions League verlieren die Düsseldorfer trotz starker Leistung gegen das russische Top-Team.

 Auch Patrick Baum konnte in seinem Einzel gegen den Ex-Borussen Dimitrij Ovtcharov die Pleite gegen Orenburg nicht verhindern.

Auch Patrick Baum konnte in seinem Einzel gegen den Ex-Borussen Dimitrij Ovtcharov die Pleite gegen Orenburg nicht verhindern.

Foto: Benefoto

Zahlen, in diesem Falle Ergebnisse lügen nicht — aber sie erzählen auch nicht immer die ganze Wahrheit. Im Viertelfinal-Hinspiel in der Tischtennis-Champions League unterlag die Borussia vor heimischen Publikum im ausverkauften Arag-Center-Court dem TTC Fakel Gazproma Orenburg mit 0:3. Im "Duell der Giganten" scheinbar eine deutliche Angelegenheit, doch es hätte auch umgekehrt ausgehen können. "Düsseldorf hat sich stark präsentiert. Es war ein ganz enges Spiel, das auch anders hätte ausgehen können. Wir waren wohl einen Tick griffiger", erläuterte TTC-Spitzenspieler, Ex-Borusse und Weltranglistensechster Dimitrij Ovtcharov.

Die Borussen hatten sich gegen den Titelverteidiger aus Russland eine Menge vorgenommen. Sie wollten gegen die aktuell beste europäische Vereinsmannschaft das eigentliche Aus nach der Gruppenphase vergessen machen. Die Düsseldorfer waren nur wegen der Disqualifikation von Chartres ASTT in die Ko-Runde gerutscht. Spielerisch gelang es den Borussen, denn sie zeigten ihre bisher beste Saisonleistung. Vom Ergebnis her hatten sie sich allerdings mehr erwartet. "In allen drei Spielen waren mehr Chancen da. Doch wir konnten keine nutzen. Jetzt sind unsere Chancen im Rückspiel natürlich dramatisch klein", meint Borussia-Manager Andreas Preuß.

Recht hatte er, denn Rekordeuropameister und Borussia-Spitzenspieler Timo Boll (Weltrangliste 8) nutzte gegen den Ex-Borussen Vladimir Samsonov (10) im ersten Satz eine 9:7-Führung und im dritten Satz sogar eine 9:5-Führung nicht zum Satzgewinn. "Der Spitzenmann muss vorlegen. Wenn man auf so einem Niveau etwas reißen will, dann muss die Nummer eins gewinnen", kritisierte Preuß. Im zweiten Spiel des Tages machte es der zweimaligen Vize-Europameister Patrick Baum Boll nach. Der Linkshänder im Borussia-Dress traf auf seinen Nationalmannschaftskollegen und amtierenden Europameister Ovtcharov. Baum nutzte eine 9:5-Führung im vierten Satz nicht zum Satzausgleich und verlor. Und als dann auch noch Sharat Kamal Achanta (50) gegen Orenburgs Alexey Smirnov (44) nach 2:0-Satzführung mit 2:3 unterlag, hatte Borussias "Festival der vergebenen Chancen" seinen Höhepunkt erreicht. "Es ist blöd gelaufen. Wir hatten ein paar gute Möglichkeiten, um mehr Sätze zu gewinnen", erklärte Borussia-Cheftrainer Danny Heister. "Wir sind gut aufgetreten, Nur in den entscheidenden Phasen war Orenburg einen Tick sicherer und cleverer."

Immerhin haben sich die Borussen den Respekt der Orenburger erspielt. "Wir haben uns zwar eine gute Ausgangsposition erarbeitet, aber wir müssen im Rückspiel voll konzentriert sein. Es geht ganz schnell und wir liegen 0:2 zurück. Dann liegt enormer druck auf unseren Schultern", erklärt Ovtcharov. Das Rückspiel wird am Freitag. (31. Januar) in Orenburg gespielt.

(met)
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