Lokalsport Oelze freut sich auf die alten Kollegen

Düsseldorf · Der Torjäger erwartet mit dem Handball-Zweitligisten Rhein Vikings heute den Bundesliga-Aufsteiger Bergischer HC.

Es ist der letzte Heimauftritt des HC Rhein Vikings in dieser Spielzeit, und es ist ein würdiges Saisonfinale. Die Handballer, die ihr erstes Zweitligajahr bereits vor Wochen mit dem souveränen Klassenerhalt gekrönt haben, erwarten das Ausnahmeteam der 2. Bundesliga - den Bergischen HC, der sein Comeback in der Erstklassigkeit schon lange perfekt gemacht hat und der Konkurrenz um stolze elf Punkte enteilt ist. Heute um 18.30 Uhr ist Anwurf im Castello, doch die Handballfans aus Düsseldorf um Umgebung tun gut daran, schon rechtzeitig zur Pre-Game-Show in der Halle zu sein: Die Wikinger haben sich für das Westderby ein besonderes Schmankerl einfallen lassen.

"Bevor die Stars des BHC auf das Feld laufen, können wir schon einen Beinahe-Superstar aufbieten", kündigt Stefan Hölzel an, der Vorsitzende des Wirtschaftsbeirats der Vikings. Zur Aufklärung: Janina el Arguioui wird im Castello ihren Song "Parachute" singen, mit dem sie bei der RTL-Sendung "Deutschland sucht den Superstar" mit Dieter Bohlen im Finale war. "Janina kommt aus Kaarst, und daher haben einige Leute aus unserem Klub einen Draht zu ihr", erklärt Hölzel. "Sie war sofort bereit, bei uns aufzutreten."

Ein Fast-Superstar, dazu fast-erstklassiger Sport - viel mehr kann ein Zweitliga-Aufsteiger seinen Fans zum Abschluss einer rundum gelungenen Saison kaum bieten. Außer vielleicht, wenn es zudem noch gelänge, dem hohen Favoriten aus dem Bergischen noch einen Punkt oder sogar deren zwei abzuluchsen. "Das ist auf jeden Fall unser Ziel", versichert Vikings-Trainer Ceven Klatt. "Natürlich wissen wir, wie schwer das wird. Aber wir haben im Hinspiel 28:34 verloren und dabei phasenweise gut ausgesehen, obwohl wir in Alexander Oelze und Miladin Kozlina zwei ganz wichtige Spieler nicht dabei hatten. Jetzt freue ich mich auf den Vergleich mit dem BHC, wenn wir diese beiden im Team haben."

Verständlicherweise sieht das Oelze genauso. "Ich bin vor 18 Monaten vom Bergischen HC zu den Vikings gekommen", erinnert der Torjäger. "Da war ich natürlich traurig, dass ich das Hinspiel wegen einer Ellbogenverletzung verpasst habe. Umso mehr freue ich mich auf das Rückspiel. Ich muss niemandem mehr etwas beweisen, aber ich will nach Hause fahren und sagen können: Wir haben alles rausgehauen."

Ob alles gegen diesen scheinbar übermächtigen Gegner genug ist, bleibt abzuwarten. Fest steht allerdings, dass die Neuss-Düsseldorfer Spielgemeinschaft bis in die Haarspitzen motiviert ist. "Es ist das letzte Spiel, das wir mit diesem Kader in unserer Halle bestreiten", betont Oelze. "Wir wollen den Jungs, die diese grandiose Saison mit uns gespielt haben und uns verlassen, einen tollen Abschied bereiten. Nicht einmal ansatzweise werden wir etwas abschenken."

Für den 34-jährigen Rückraumspieler gilt das in besonderem Maße. Zwar hege er keinerlei Groll gegen seinen früheren Klub und dessen Trainer Sebastian "Seppel" Hinze, "aber als ich vor anderthalb Jahren ging, lief es sportlich nicht gut für mich, und der Trainer und ich hatten schon unterschiedliche Vorstellungen". In dieser Situation sei das Angebot des Neusser HV gekommen. "Es war schon klar, dass es die Spielgemeinschaft mit dem ART Düsseldorf geben würde, und es hat mich sehr gereizt, die Vikings mit aufzubauen", berichtet Oelze. "Ich habe diesen Schritt seitdem in keiner Sekunde bereut." Der HC Rhein Vikings ohnehin nicht.

(jol)
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