Lokalsport Nullnummer im Duell der Oberliga-Neulinge

Düsseldorf · Der moderne Mann schmeißt den Haushalt selbst. Dies dachten sich auch die Oberliga-Fußballer Abdelkarim und Aziz Afkir und funktionierten das Aufeinandertreffen ihrer beiden Vereine sogleich zu einer familieninternen Wette um. Wer sich in dieser Woche näher mit den hauseigenen Putzutensilien auseinandersetzen muss, konnte das Ergebnis der Begegnung allerdings nicht auflösen. In einer mäßigen Partie trennten sich der SC West und der TV Kalkum-Wittlaer 0:0.

Es war kein Derby für die Fußball-Feinkost, dies mussten sich Zuschauer und Trainer einvernehmlich eingestehen. Vor allem der amtierende Spitzenreiter SC West bot nach der jüngst entfachten Euphorie nur sehr wenige Offensivaktionen. Ähnlich wie der TVKW war das Team von Cheftrainer Marcus John zunächst überwiegend auf die eigene Ordnung bedacht. "Es war ein Spiel, in dem jeder Angst hatte, Fehler zu machen", meinte John im Nachhinein.

Von den Fesseln der Angst wussten sich die Gäste aus Wittlaer allerdings als erste zu lösen. Dabei erwies sich insbesondere der erst 19-jährige Merveil Tekadiomona als ideengebende Schaltstation im Mittelfeld. Die besten Chancen gehörten jedoch Sturmspitze Christian Schuh mit einem Kopfball (41.) sowie Matthias Fenster, der das Kunstleder aus rund 22 Metern an den rechten Pfosten nagelte (43.).

Dem mauen ersten Durchgang folgte ein vielversprechender Wiederbeginn. Über Tekadiomona landete der Ball plötzlich bei Pascal Ryboth, der im Strafraum umgehend abschloss. Den Torschrei hatten die TVKW-Fans bereits auf den Lippen, ehe SCW-Keeper Fabian Koch das Spielgerät mit einem Riesenreflex über die Latte lenkte. Doch auch die Hausherren kamen endlich zu ihren Chancen. So probierten es Ryutaro Omote (47.), Abdelkarim Afkir (54.) und Ekrem Engin (77.) allesamt aus der Distanz. Spielerisch kamen die Hausherren zu keinen Lösungen, ganz zur Freude von Kalkums Trainer Giuseppe Montalto.

In der Pressekonferenz brachte er seine Zufriedenheit über den taktisch disziplinierten Auftritt zum Ausdruck: "Wir haben es dem Gegner so schwer gemacht, dass ihm die Ideen ausgingen", lobte der Coach. Sein Gegenüber stieß, schlagfertig wie er ist, in dieselbe Kerbe: "Uns sind die Ideen nicht ausgegangen, wir hatten erst gar keine." Im Endeffekt zeigten sich beide Teams mit dem Punktgewinn einigermaßen glücklich.

Blieb die Frage, ob das auch für den Haussegen in der Familie Afkir gilt. "West war als Tabellenführer ja eigentlich der klare Favorit", sagte Aziz vom TVKW mit einem schelmischen Grinsen. Sein persönlicher Lösungsvorschlag zur Wette fiel dann allerdings - ähnlich wie das Ergebnis - versöhnlich aus: "Wir werden die Hausarbeit wohl gerecht aufteilen."

(RP)
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