Lokalsport Nadine Joisten will jetzt den Europacup

Düsseldorf · Der Inline-Skaterhockey Club Rams absolviert die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte. Die Damenmannschaft gewinnt erneut das Double - Meisterschaft und Pokal. Aber auch der Nachwuchs ist in Deutschland führend.

Irgendwie ist es das Jahr des Inline-Skaterhockey Clubs Düsseldorf (ISCD) Rams. So erfolgreich wie in der Saison 2014 waren die Rams schon lange nicht mehr. Alle Nachwuchsmannschaften spielen in den höchsten Ligen und waren lange in den jeweiligen Meisterschaftsrennen dabei. Die Junioren standen genauso wie die Schüler im Meisterschafts-Halbfinale, die Jugendmannschaft hat es bis in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft geschafft und bereits den Pokal gewonnen. Sogar die Allerkleinsten, die Bambini, spielen in ihren Ligen vorne mit.

Die Damenmannschaft holte jetzt gar das Double, und die erste Herrenmannschaft schaffte nach zwei Jahren Abstinenz die Rückkehr in die Erste Bundesliga. "Ja, das war mehr oder weniger unser Jahr. Ich bin mit unserer Saisonbilanz sehr glücklich", erklärt Rams-Vorsitzende Sabine Schmidt. Da kann niemand widersprechen.

Die Damenmannschaft schaffte nahtlos den Übergang von Erfolgstrainer Gunnar Genuttis, der zweimal in Folge das Double in den Sportpark Niederheid holte, zu Spielertrainerin Nadine Joisten. "Es ist nicht immer einfach, zu sagen, wer als nächstes aufs Feld soll. Besonders, wenn man selber gerade dreimal rauf und runter gelaufen ist. Es hat sich aber gut eingespielt und bis zuletzt gut geklappt", berichtet Joisten.

In ihrer ersten Saison als Verantwortliche holte sie mit ihrem Team erneut den Pokalsieg und die Meisterschaft. So ganz nebenbei etablierte sich Rams-Stürmerin Jana Bagusat als beste Scorerin der Liga. In zwölf Spielen traf sie 42 Mal ins Tor und gab 13 Mal den entscheidenden Pass.

Nadine Joisten ist seit 20 Jahren im Skaterhockey-Geschäft und hat alles erreicht. Pokalsiege, Meisterschaften, als Nationalspielerin gewann sie sogar die Europameisterschaft - nur ein Titel fehlt ihr noch: Das beste Ergebnis der Rams-Damen beim Europapokal der Landesmeister war Platz drei. "In meinem Hinterkopf gibt es Gedanken, den Absprung zu schaffen und aufzuhören. Aber ich möchte noch den Europacup gewinnen. Der wird aber erst 2015 gespielt, also werde ich noch eine Saison dranhängen", versichert Joisten.

Eine spannende Saison 2015 erwartet auch die Herrenmannschaft. Nach mehr als zwei Jahrzehnten in der obersten deutschen Spielklasse und acht Deutschen Meistertiteln hatten sich die Niederheider in der Saison 2012 in die "Niederungen" der Zweiten Liga begeben müssen. Ein Neuaufbau war vonnöten. "Es war genau die richtige Wahl, Michael Klein und Thomas Hein als Trainer zu gewinnen. So eine mannschaftliche Geschlossenheit und freundschaftliche Verbundenheit untereinander wie in dieser Saison habe ich vorher noch nicht erlebt", erläutert Schmidt.

Klein und Hein haben Erfahrungen mit jungen Spielern. Sie waren beide Junioren-Nationaltrainer und hatten bereits damals einen Überblick über die Leistungssituation der Rams. Das Trainer-Duo hat den Generationswechsel geschafft. Die erste Herrenmannschaft der Düsseldorfer rekrutiert sich vorwiegend aus Eigengewächsen. Die meisten "Aufsteiger" haben einige der Rams-Nachwuchsmannschaften durchlaufen. "Wir haben eine junge, ehrgeizige und eng mit dem Verein verbundene Mannschaft. Das gibt uns eine gewisse Planungssicherheit für die Zukunft", erklärt die Vorsitzende.

Bestes Beispiel ist Felix Tauer. Er war Nationaltorhüter, blieb nach dem Abstieg aber den Rams treu und war ein Rückhalt der Aufstiegsmannschaft. Die verschworene Gemeinschaft hat auch spielerische Klasse und gewann so 15 ihrer 18 Meisterschaftsspiele, stieg souverän in die Erste Liga auf. Und da wollen die Düsseldorfer auch bleiben.

(RP)
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