Fußball MSV hofft vor dem Derby auf neuen Rückenwind
Düsseldorf · Unter der Woche ist der Fußball-Landesligist ins Kreispokal-Finale eingezogen. Nun wartet das Stadtduell gegen den Rather SV.
Derbyzeit in der Fußball-Landesliga: Am Sonntag (15.30 Uhr, Kikweg) empfängt der MSV auf heimischem Geläuf den Rather SV. Und die Voraussetzungen könnten unterschiedlicher kaum sein. Der MSV steht als Tabellen-Vorletzter mit dem Rücken zur Wand und muss dringend einen Sieg einfahren, um den Anschluss ans rettende Ufer nicht zu verlieren. Auf der anderen Seite können die Rather vergleichsweise befreit aufspielen. Mit 40 Punkten steht das Team von Trainer Andres Kusel auf dem neunten Platz und dürfte den Klassenerhalt damit schon sicher haben. Nachbarschaftshilfe werde es deswegen aber nicht geben, betont Kusel: „Wir werden Vollgas geben. Wir haben keinerlei Druck, aber ein Derby ist immer etwas Besonderes.“ Ziel sei es, „offensiv und attraktiv zu spielen“.
Das Hinspiel gewann der RSV in einer fulminanten Begegnung mit 5:3. Für das Rückspiel wird Kusel nun auf Jonas Schneider und Ibrahim Dogan verzichten müssen, beide fallen verletzungsbedingt aus. Und im Vergleich zum kommenden Gegner hatten die Rather unter der Woche doch spielfrei. Das Halbfinale im Kreispokal beim A-Ligisten TuS Gerresheim fiel am Mittwochabend dem Unwetter zum Opfer. Das Duell soll am kommenden Dienstag (19.30 Uhr) nachgeholt werden.
Der MSV konnte dafür endlich wieder ein Erfolgserlebnis feiern und Selbstvertrauen tanken. Das Team von Trainer Harald Becker gewann sein Halbfinale beim Bezirksligisten Sparta Bilk mit 2:1. Nach der Roten Karte gegen Makuntima Ntuku wegen einer Notbremse kassierte der MSV zunächst das 0:1 durch Robin Höyng. Auf den letzten Drücker drehte der Favorit jedoch die Partie durch zwei späte Treffer von Sanghyeok Jeong und Isaak Kang.
Am Sonntag soll nun auch endlich die Negativserie in der Landesliga durchbrochen werden. Seit 14 Spielen wartet der Fusionsklub auf einen Sieg. Unter Harald Becker, der in der Winterpause das Traineramt übernommen hatte, reichte es bisher lediglich zu vier Unentschieden in elf Partien – eigentlich die Bilanz eines Absteigers. „Gegen den Rather SV erwartet uns ein heißer Tanz“, fürchtet Becker. Nach dem Hinspiel habe man etwas gutzumachen – und generell werde es Zeit, endlich drei Punkte einzufahren. Die Stimmung in der Mannschaft sei jedoch positiv, „die Jungs rücken immer enger zusammen“, berichtet der Coach. Personell könne er aus dem Vollen schöpfen: „Wir werden eine schlagkräftige Truppe aufbieten.“
Mit einem Heimsieg könnte sich der MSV auch neue Zuversicht für den Saisonendspurt holen. Die Becker-Truppe trifft noch auf Odenkirchen, Vohwinkel, Heiligenhaus und Solingen – vier Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. Die VSF Amern sind der einzige Gegner aus den besten fünf Teams der Liga. Der Klassenerhalt ist also durchaus möglich, doch dafür muss der sportliche Turnaround schnellstmöglich gelingen. „Ich möchte mir nach den Spielen endlich nicht mehr vom gegnerischen Trainer anhören müssen, dass wir eigentlich die bessere Mannschaft gewesen sind“, wünscht sich Becker.