Lokalsport MSV - ein ganz normaler Verein?

Düsseldorf · Mit drei Ex-Profis wird der Landesliga-Aufstieg angestrebt.

Der MSV Düsseldorf hat das Spitzenspiel gegen Eller 04 mit 1:3 verloren und damit ungewollt den Kampf um die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga spannend gemacht. So trennen dem Tabellenführer vom Siebten Lohausen nur vier Punkte; dazwischen rangieren VfB Hilden II, Eller, Uedesheim, Büderich und Berghausen.

MSV - da denken die meisten Fußballfreunde an Duisburg. Wer ist also dieser MSV Düsseldorf, der auch schon Herbstmeister war und den Landesliga-Aufstieg anstrebt? Der Marokkanische Sport Verein (MSV) entstand 2015 aus der Fusion der beiden Vereine Hillal und Maroc. Die Vereinsführung sitzt Am Wehrhahn 41.

Der sportliche Aufschwung des Vereins ist untrennbar mit den drei Ex-Profis Ben und Alon Abelski sowie Marcel Podszus verbunden. Das Trio war vor knapp einem Jahr beim Rathers SV ausgeschieden und hatte sich dem MSV angeschlossen. Der sportliche Leiter Mounir Bouhou freut sich darüber. Die Frage, die sich aufdrängt: Wie finanziert der Verein die Mannschaft? "Unsere Mannschaft kostet nicht mehr als die anderer Vereine", behauptet Bouhou. "Es gibt Siegprämien, wenn die Mannschaft erfolgreich ist, mehr nicht." Schwer zu glauben, dass Alon Abelski, der schon für Fortuna, MSV Duisburg, Bielefeld, Trier und Unterhaching gespielt hat und mit 17 Treffern die Torschützenliste anführt, dafür aufläuft. "Der Spaß steht an erster Stelle, nicht das Finanzielle. Marcel Podszus zum Beispiel ist 40 Jahre alt, der möchte Spaß haben." Der Verein lebe, wie jeder andere Klub, von Sponsoren und Spenden. Auf dem Trikot wirbt das Team für Eubia, die Europäische Bildungsakademie.

Drei Mal pro Woche trainiert die Mannschaft von Mohamed Elimmouni auf der Anlage an der Heidelberger Straße, die er sich aber mit dem SC Vatangücü und den Footballern der Bulldozer teilen muss. Lange wird das aber nicht mehr gehen. "Wir sind ein neuer Verein, der stark wächst", berichtet Bouhou. "Wir haben derzeit zwölf Mannschaften, davon sieben Nachwuchsteams bei den Bambini, F-, E- und A-Junioren. In der kommenden Saison werden B- und C-Junioren hinzukommen. Da muss die Stadt uns behilflich sein."

Und sollte es mit dem Landesliga-Aufstieg tatsächlich klappen, dürfte die Anziehungskraft eher zu- denn abnehmen. Dass die Ex-Profis die Lust verlieren und sich zurückziehen, glaubt Bouhou nicht: "Wir kennen uns schon so lange und wollen noch einiges bewegen." Der MSV soll nicht nur in Duisburg erfolgreich sein.

(ths)
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