Marek Owsianka war Tennisprofi, polnischer Nationalspieler und Jugendmeister Architekt der Benrather Tenniserfolge

Düsseldorf · Marek Owsianka war Tennisprofi und polnischer Nationalspieler. Die Damen des TCB führte er in die Bundesliga.

 Marek Owsianka feiert mit Mara Santangelo vom TC Benrath 2009 den Gewinn der Deutschen Meisterschaft.

Marek Owsianka feiert mit Mara Santangelo vom TC Benrath 2009 den Gewinn der Deutschen Meisterschaft.

Foto: Benefoto

Marek Owsianka ist eine treue Seele. Das jedenfalls legt seine Berufsgeschichte nahe. Einst war er Tennisprofi, polnischer Nationalspieler und Jugendmeister. In Deutschland spielte er unter anderem für den Rochusclub und TC Blau-Schwarz. Schon während seiner aktiven Karriere beschritt Owsianka den Weg des Tennislehrers, wurde Chefcoach beim TC Benrath und TC Heiligenhaus. Den Benrathern hält er seit 30 Jahren die Treue, den Heiligenhausern sogar seit 35 Jahren. Dabei hat es für einen der erfolgreichsten Damentrainer nicht an Angeboten anderer Vereine gemangelt. „Ich hatte Angebote, aber ich bin hier so tief verwurzelt. Mich hat keiner hier rausgekriegt“, erklärt Owsianka lächelnd.

Dass er von anderen Clubs gejagt wurde, ist verständlich, hat Owsianka doch die Damen-Mannschaft des TC Benrath zu sechs deutschen Meisterschaften und fünf Vizemeisterschaften gecoacht. Seine Fachkenntnis. sein sensibler, einfühlsamer aber dennoch charakterfester Umgang mit den kleinen und großen Emotionalitäten von Weltklasse-Tennisspielerinnen hat ihn in der Szene bekannt und begehrt gemacht.

Als Owsianka als Trainer in Benrath begann, spielte die Damenmannschaft in der vierten Liga. Damals vertraute man ausschließlich auf Eigengewächse. Als sich der Verein entschied, konsequent den Leistungssport zu fördern, war klar, ohne Verstärkungen von außen bringt die Entscheidung nichts. So wurde Owsianka zum Architekten einer außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte. Er ließ seine Verbindungen in den Osten Europas spielen, hörte auf Tipps aus seinem Team, hatte ein offenes Ohr für die Spielerempfehlungen seiner Frau Lu und bewies bei der Zusammenstellung der Mannschaften den richtigen Riecher.

„Wir hatten nie den besten Kader in der Bundesliga, aber wir hatten immer die beste Stimmung und den besten Teamgeist“, erinnert sich Owsianka. Beweise dafür gibt es viele. „Einmal haben wir mit allen Gala Leon-Garcia am Flughafen Stuttgart abgeholt. Zufälligerweise war auch Angeles Montolio, die für Stuttgart gespielt hat, da. Sie stand aber ganz alleine am Terminal“, erinnert sich der Trainer. „Da haben wir sie einfach mit eingepackt, sind zusammen essen gegangen und hatten einen schönen Abend. Ein Jahr später hat Angeles für Benrath gespielt. So kam eine beachtliche Liste von Klasse-Tennisspielerinnen zusammen.

Owsianka betreute in der Liga unter anderem Barbara Rittner (höchste Weltranglistenplatzierung 24), Andrea Petkovic (9), Sabine Hack (13), Petra Begerow (29), Julia Schruff (52), Laura Siegemund (27), Greta Arn (40), die Österreicherin Barbara Schwartz (49), die Italienerinnen Mara Santangenlo (Doppel 5), Tatjana Garbin (22), die Spanierinnen Virginia Ruano Pascual (65 Wochen Nummer eins der Doppel-Weltrangliste), Gala Leon Garcia (27) und Angeles Montolio (22).

Als die Bundesliga-Ära 2010 in Benrath zu Ende ging, brach nicht nur für Owsianka eine Welt zusammen. „Eva und Greta hätten ihr Leben für den TC Benrath gegeben“, meint Owsianka. Und dann kamen die Angebote anderer Verein für den Trainer. Aber er ist eben eine treue Seele und deshalb immer noch in Benrath.

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