Fußball Der knipsende Verteidiger

Düsseldorf · Abwehrspieler Makuntima Ntuku spielt beim Fußball-Landesligisten Schwarz-Weiß 06 in der Offensive eine wichtige Rolle. Zwei Treffer hat er in der laufenden Saison erzielt.

 Linksverteidiger Makuntima Ntuku rennt für Schwarz-Weiß 06 unermüdlich die Seitenlinie auf und ab und sorgt für jede Menge Angriffsschwung.

Linksverteidiger Makuntima Ntuku rennt für Schwarz-Weiß 06 unermüdlich die Seitenlinie auf und ab und sorgt für jede Menge Angriffsschwung.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Außenverteidiger sind im modernen Fußball schon lange nicht mehr nur für das Verteidigen zuständig. Sie sind wichtige Anspielstationen auf den Außenbahnen. Manchmal rücken sie ins Zentrum und gestalten den Spielaufbau mit. Aber vor allem tauchen sie immer häufiger in der Offensive auf. Makuntima Adelsy Ntutku vom SC Schwarz-Weiß 06 ist solch ein moderner Außenverteidiger. Der 23-Jährige spielt bei den Oberbilkern als Linksverteidiger und läuft dort die Linie rauf und runter.

„Vor dem Spiel sagt mir David (David Breitmar, Trainer des SC Schwarz-Weiß, Anm. d. Red.) meistens, dass ich offensiv genauso viel machen soll wie defensiv. Das versuche ich dann auch umzusetzen“, sagt Ntuku. Dabei kommen ihm vor allem seine Schnelligkeit und seine Dynamik zu Gute. „Es ist ja auch nicht schlecht für die Mannschaft, wenn von hinten auch ein bisschen Tempo kommt“, ergänzt Ntuku bescheiden.

In dieser Saison hat der Verteidiger aber noch eine andere, bislang unbekannte Stärke entdeckt: seine Torgefahr. Der Linksfuß war in seinen acht Ligaeinsätzen bereits an drei Toren beteiligt und hat dabei sogar zwei selbst erzielt. „Meine Torgefahr kommt vor allem durch Standardsituationen“, erklärt Ntuku, „Die Ecken kommen in dieser Saison echt gut. Ich stand zweimal zur richtigen Zeit am richtigen Ort und brauchte nur noch einköpfen.“

Dass die Oberbilker in dieser Saison schon nach Standardsituationen erfolgreich waren, ist kein Zufall. Denn die Schwarz-Weißen haben diese fleißig trainiert. „Wir haben am Anfang der Saison ein paar Gegentore nach ruhenden Bällen bekommen. Dann haben wir Standardsituationen trainiert. Das hat uns sowohl in der Defensive als auch in der Offensive geholfen“, sagt Ntuku, der bei offensiven Standards aufgrund seiner Größe für den gegnerischen Strafraum zugeordnet ist.

Vor drei Jahren spielte Ntutku noch für die Sportvereinigung Hilden 05/06 in der Kreisliga A. „Mein Ziel war es aber schon immer, in der Landesliga zu spielen“, erzählt er. Deshalb suchte er nach einem Weg, um sich diesen Traum zu erfüllen. Nach einer kurzen Zeit in Mönchengladbach, wo er aufgrund von einer Wechselsperre gar nicht zum Einsatz kam, wechselte er schließlich für zwei Spielzeiten zum MSV Düsseldorf in die Landesliga. Von dort ging es im Frühjahr 2020 weiter in den Volksgarten zum SC Schwarz-Weiß. Heute ist Ntuku bereits ein wichtiger Bestandteil in der Abwehr – und neuerdings auch in der Offensive.

Vor einem Monat sorgte Ntuku im Spiel gegen den VfB Solingen zwei Minuten vor Schluss für den umjubelten 2:1-Siegtreffer. Nach einer Ecke von Johannes Zwanzig stieg Ntuku hoch und wuchtete den Ball mit dem Kopf in die Maschen. „Das war das beste Gefühl überhaupt“, schwärmt Ntuku und fügt dann selbstkritisch hinzu: „Ich hätte in dem Spiel aber eigentlich drei Tore machen müssen. Zweimal bin ich im Eins-gegen-eins auf den Torwart zugelaufen und habe den Ball nicht ins Tor untergebracht bekommen. Deshalb musste ich das Tor am Ende einfach machen.“

Der SC Schwarz-Weiß ist auch in Zukunft auf Tore aus den hinteren Mannschaftsreihen angewiesen. Denn nach elf Spieltagen haben die Oberbilker erst sieben Tore durch Stürmer erzielt. Torgefährlichster Mann ist Mittelfeldspieler Malte Boermans mit fünf Treffern. Wenn Ntuku in dieser Saison an einem Tor beteiligt war, hat sein Team das Spiel am Ende auch gewonnen. „Deshalb habe ich schon vor, noch ein bisschen mehr zu knipsen“, sagt Ntuku und lacht. Die nächste Chance hat er dafür am Sonntag (13. November, 16 Uhr). Dann empfängt Schwarz-Weiß die SG Unterrath zum Derby in der Landesliga.

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