Landesliga startet Wie Turu Düsseldorf den Umbruch im Sommer gemeistert hat
Düsseldorf · Die Turu Düsseldorf hat sich nach Platz zwölf in der vergangenen Saison wieder mehr vorgenommen. Dafür haben die Verantwortlichen einen Umbruch vollzogen. Es hapert jedoch noch im zentralen Mittelfeld.
Nach dem unglücklichen Aus in Runde eins des Fußball-Niederrheinpokals gegen den Ligarivalen SC Kapellen-Erft möchte die Turu am Sonntag zumindest in der Landesliga gut aus den Startlöchern kommen. Allerdings hat es auch der Punktspielauftakt für die Oberbilker durchaus in sich. Mit dem VfL Jüchen-Garzweiler stellt sich der Tabellenvierte der vergangenen Saison im Stadion an der Feuerbachstraße vor, den man bei normalem Verlauf auch in dieser Spielzeit wieder im oberen Tabellendrittel erwarten darf.
Ob auch die Turu nach einem zuletzt eher enttäuschenden zwölften Tabellenplatz und einem größeren Umbruch in der Sommerpause in diesem Spieljahr in der Lage sein wird, in höheren Gefilden anzugreifen, bleibt abzuwarten. Auch Francisco Carrasco tut sich schwer, das Potenzial des neuen Teams verlässlich einzuordnen, zumal der Coach urlaubsbedingt wie auch mehrere seiner Schützlinge einen größeren Teil der Vorbereitung verpasste. „Ich kann noch nicht sagen, wo wir leistungsmäßig stehen. Da geht es mir aber glaube ich nicht anders als den meisten meiner Kollegen“, berichtet der 49-Jährige.
Eine der größten Baustellen scheint Carrasco, der bei der Turu zugleich den Posten des sportlichen Leiters bekleidet, im noch bis Ende August offenen Transferfenster geschlossen zu haben. Mit Marius Delker wurde ein Nachfolger für den nach Holzheim abgewanderten Stammtorhüter Johannes Kultscher gefunden. „Er gehört schon zu den Spielern, die das Team auch verbal führen“, lobt Carrasco den 31-Jährigen, der vom Bezirksligisten Duisburger FV zur Turu wechselte. Delker profitierte allerdings auch davon, dass sich mit dem vom SC Velbert verpflichteten Daniel Schäfer in der Vorbereitung der potenzielle Rivale um den Stammplatz verletzte.
In der Abwehr dürfte sich bei den Blau-Weißen vor allen Dingen in der Zentrale nicht allzu viel verändern. Wenn sie gesund sind, sind Lukas Reitz und Daniel Rey Alonso unter Carrasco gesetzt. „Das sind beides Unterschiedsspieler“, schwärmt Carrasco, der insbesondere vor dem inzwischen 36 Jahre alten Rey Alonso den Hut zieht. „An ihm können sich die jungen Spieler ein Beispiel nehmen. Daniel ist extrem zuverlässig und pflichtbewusst. Wenn er auf dem Spielfeld steht, dann liefert er ab.“ Riss ein Ausfall von einem der beiden Leistungsträger zuletzt gleich ein größeres Loch, hat Carrasco mit Rückkehrer Maurice Bankoue (SC Velbert) und dem 20-jährigen Alexander Beloshapkin künftig mehr Alternativen. In der Vorbereitung sammelte Vielspieler Beloshapkin jedenfalls schon Pluspunkte bei seinem neuen Coach.
Das Herzstück des Spiels bleibt hingegen die Achillesferse. Auf die schweren Verletzungen der zentralen Mittelfeldspieler Fabio Fahrian und Taoufiq Naciri (beide Kreuzbandriss) fand Francisco Carrasco auch in dieser Transferperiode noch keine adäquate Antwort. Ein gestandener Spieler kam für diesen Mannschaftsteil nicht. Stattdessen ruhen die Hoffnungen im Spielaufbau auf den Schultern junger Spieler wie Florian Berisic (19 Jahre; FC Wegberg Beeck U19), Gian Luca Iseni (22; SV Wermelskirchen) oder dem gerade einmal 18 Jahre alten Amin Saouti, der positiven Entdeckung der vergangenen Saison.
Gespannt sein darf man darauf, wie Francisco Carrasco seine Offensive besetzt. Dort scheint die Auswahl am größten zu sein. Ex-Profi Mo Darwish dürfte gesetzt sein. Auch Sahin Ayas stellte seinen Wert zuletzt mit zwei Toren im Pokal unter Beweis. Melva Luzalunga (Sportfreunde Baumberg) dürfte nicht aus der Oberliga gekommen sein, um auf der Bank zu sitzen. Und da wären dann ja auch noch Selcuk Yavuz, der aus Cronenberg gekommene Ayyoub Ichoutene oder Ibrahim Dogan (TuS Gerresheim). Die Qualität sollte also vorhanden sein, um den personell gebeutelten VfL Jüchen-Garzweiler am ersten Spieltag zu ärgern. Nichts anderes hat die Turu am Sonntag vor.