Lokalsport Landesliga-Derby so eng wie nie
Lokalsport · Am zweiten Spieltag erwartet Turus Fußball-Zweitvertretung den Nachbarn Eller 04, und ein Favorit ist kaum auszumachen. Der SC West sieht in seinen drei Heimspielen in Folge, die nun anstehen, eine gute Ausgangsposition. Los geht's gegen den 1. FC Mönchengladbach.
Erfolg ist etwas Relatives. Er hängt von Ansprüchen und Möglichkeiten sowie den Zielsetzungen, die aus ihnen geschlussfolgert werden, ab. Im Falle der beiden Fußball-Landesligisten Turu II und Eller 04 wird Erfolg im Moment allerdings unisono definiert. Beide Teams stehen nach einem Remis im ersten Saisonspiel mit einem Punkt nur im Tabellenmittelfeld – und dennoch sprechen beide von einem "erfolgreichen Start in die neue Spielzeit".
Die Gründe für diese übereinstimmende Einschätzung liegen dabei in der Umwälzung von Kader und Trainerstab beider Mannschaften. Deshalb betont Thomas Bahr, der neue Trainer der Turu, vor dem morgigen Lokalderby (15 Uhr, Feuerbachstraße): "Momentan ist jeder Gegner für uns stark. Wir haben Respekt vor Eller." Und auch Michael Kirschner, der neue Trainer des TSV, stößt ins gleiche Horn: "Die Rollenverteilung ist am Anfang der Saison nur schwer zu beurteilen. Für mich ist die Turu daher eine Wundertüte." Beide Teams befinden sich also noch in der Findungsphase, und ein Favorit ist nur schwer auszumachen. Vergleicht man jedoch die Möglichkeiten beider Trainer miteinander, so fällt auf, dass die Turu die marginal größeren Erfolgsaussichten hat.
Denn während Thomas Bahr aus dem Vollen schöpfen kann, muss Michael Kirschner wegen einer Meniskusoperation noch immer auf Spielmacher Tarik Özkan verzichten. Für Kirschner Grund genug, seine Ansprüche zu überdenken. "Ein Punkt ist unser Ziel. Das wäre ein Erfolg", ließ er vorab wissen.
Der SC West ist durch einen 2:1-Auswärtserfolg gegen den Aufsteiger VfL Benrath verheißungsvoll in die neue Spielzeit gestartet. Vom "Derby-Problem" der vergangenen Saison, in der man nur jeweils am ersten und letzten Spieltag gegen eine Düsseldorfer Mannschaft gewinnen konnte, war dem Team von Trainer Harald Becker dabei nichts mehr anzumerken. Und auch das anstehende Programm der Oberkassler, die sich nun darüber freuen können, drei Heimspiele in Folge zu bestreiten, ist vielversprechend.
Der Anfang soll dabei morgen gegen den 1. FC Mönchengladbach (15 Uhr, Schorlemerstraße) gemacht werden. Einfach wird diese Aufgabe allerdings nicht. "Gladbach hat in der vorigen Spielzeit kaum Federn gelassen. Das ist ein spielstarker Gegner, der sich gegen uns etwas ausrechnet", warnte auch Harald Becker.
Doch Angst brauchen die Oberkasseler vor dem Tabellenvierten der letzten Saison nicht zu haben. Immerhin steht Harald Becker nach der Rückkehr von Toni Matic vor einem Luxusproblem.