Lokalsport Krimi bis zum Schluss: Kalkum holt ersten Punkt

Düsseldorf · Bei seiner Oberliga-Premiere zeigt der TV Kalkum-Wittlaer schnellen Konterfußball und große Moral. Für Torhüter Kai Gröger war das 2:2 gegen den TSV Meerbusch eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Lange haben Trainer, Spieler und Fans des TV Kalkum-Wittlaer von ihrer Saisonpremiere in der Fußball-Oberliga geträumt, doch den Verlauf dieser Partie hätten sich wohl die kühnsten Drehbuchautoren nicht besser ausdenken können. Die Hauptrolle in der Episode nahm dabei Torhüter Kai Gröger ein, der beim 2:2 gegen den TSV Meerbusch von der tragischen Figur noch zum Helden avancierte.

Doch der Reihe nach: In Lukas Weiß, Maurice Ryboth und Merveil Tekadiomona schenkte Trainer Giuseppe Montalto der jungen Garde von Beginn an sein Vertrauen. Von Nervosität war dem Trio nichts anzumerken, im Gegenteil. Vor allem der 18-jährige Tekadiomona spielte, als hätte er schon einige Stationen im Seniorenfußball durchlaufen. Laufstark und zweikampffreudig erwies sich der Zugang aus der A-Jugend vom BV 04 als echte Verstärkung. So war es auch der quirlige Youngster, der in der zwölften Minute einen überfallartigen Konter auf das Meerbuscher Tor einleitete, in dem Aziz Afkir seine ganze Schnelligkeit ausnutzen konnte. Mit der richtigen Übersicht musste Torjäger Christian Schuh den Ball nur noch über die Linie drücken - er verpasste TSV-Keeper David Platen aber sogleich gleich noch einen Beinschuss als Andenken.

Dass Meerbuschs Dennis Schmidt als Ex-Profi immer wieder das Wortgefecht mit Tekadiomona suchte, war sinnbildlich für den Spielverlauf bis dahin. Denn den Gästen gelang zu diesem Zeitpunkt trotz der größeren Spielanteile nur wenig. Dies sollte sich nach der Pause schlagartig ändern, als TVKW-Torhüter Gröger ein Riesen-Lapsus unterlief. Sein verunglückter Klärungsversuch landete unmittelbar vor den Füßen von Nutznießer Florian Witte (46.).

Anschließend spielte sich die Truppe der beiden Ex-Fortunen Robert Palikuca und Olivier Caillas in eine Drangphase, traf aber bestenfalls das Außennetz. Als alles bereits auf ein 1:1 hinauslief, sollte eine turbulente Schlussphase für weiteren Zündstoff sorgen. Zunächst ließ der groß gewachsene Stefan Galster eine Ecke derartig über den Scheitel rutschen, dass der Ball passgenau zum 1:2 im Eck einschlug. In der Schlussminute kratze dann Lucas Reinert einen Schuss von Markus Zimmermann (TVKW) von der Linie, ehe der Referee zwei Finger in die Höhe streckte - Nachspielzeit.

Und hier wurde es kurios, denn beim allerletzten Angriff zeigte der Schiedsrichter urplötzlich auf den Punkt und entschied auf Strafstoß für Kalkum-Wittlaer. Anscheinend hatte Robin Kreis TVKW-Stürmer Shota Meguro beim Schussversuch gehindert, so dass dies als Notbremse gewertet wurde. Denn der Meerbuscher Abwehrhüne sah glatt Rot.

Für Elfmeterschützen Gröger war es die Chance, seinen vorherigen Fehler auszubügeln. "Wenn ich den nicht gemacht hätte, wäre ich der größte Depp gewesen", meinte er. Stattdessen bildete sich aber eine große Jubeltraube um den überglücklichen Mann im blauen Dress .

(RP)
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