Lokalsport Kleine Operation mit großer Wirkung

Düsseldorf · Wallach Wonnemond gewinnt die Xtip-Frühjahrs-Meile auf der Grafenberger Galopprennbahn. Trainer Sascha Smrczek denkt jetzt sogar über einen Start im Ausland nach.

Heimsieg im Hauptereignis des zweiten Renntags 2017 in Grafenberg: Wonnemond, vier Jahre jung, trainiert vor Ort von Sascha Smrczek, gewann die mit 55.000 Euro dotierte Frühjahrs-Meile. Eine Länge Vorsprung hatte er im Ziel auf Degas (Adrie de Vries), Rang drei ging an den Außenseiter Diplomat (Alexander Pietsch). Für Wonnemonds Reiter Bayarsaikhan "Enki" Ganbat war es der bisher größte Treffer seiner Karriere. 32 Jahre musste er dafür alt werden.

Das Geheimnis von Wonnemonds Erfolg liegt in einer kleinen Operation, die im Mai 2016 erfolgte. Er wurde vom Hengst zum Wallach befördert. "Er wurde von einem für ihn lästigen Teil befreit", wie es Trainer Sascha Smrczek ausdrückte. Seitdem hat er überhaupt nicht mehr verloren, vier Siege im vergangenen Herbst, jetzt ein Volltreffer zum Saisonbeginn. "Was kann dieses Pferd eigentlich?", rätselt Smrczek, der jetzt auch Auslandsstarts ins Auge gefasst hat.

Ganze 9.000 Euro hat Wonnemond vor zweieinhalb Jahren bei einer Auktion in Baden-Baden gekostet - Kleingeld für ein Pferd dieser Kategorie. Für den Versicherungskaufmann Klaus Wilhelm aus Rheinland-Pfalz das Pferd seines Lebens. Viele Jahre ist er schon im Geschäft, aber in der Grand Prix-Kategorie war er mit seinen Vierbeinern noch nie zu Hause.

Markus Klug, Championtrainer mit Sitz in Köln-Heumar, musste im Hauptereignis mit Degas mit Rang zwei zufrieden sein. Doch anderswo hat er offensichtlich ein Luxus-Problem. Denn er hat sehr viele gute dreijährige Pferde in seinem Stall. Das zeigte sich im Derby-Trial, einem erstmals im Grafenberger Jahresprogramm ausgetragenen Rennen, das Windstoß in bemerkenswerter Manier gewann. Jockey Adrie de Vries, erstmals nach mehrmonatigem Aufenthalt in Dubai wieder in Deutschland im Sattel, hatte keine größeren Probleme, um den Favoriten Nerud in Schach zu halten. "Eigentlich ist er nur die Nummer vier unter meinen Dreijährigen", kommentierte Klug den souveränen Erfolg seines Pferdes. "Aber jetzt muss ja wohl umdenken. Ich weiß gar nicht so ganz genau, wo ich ihn jetzt laufen lassen soll." Wohl dem, der solche Probleme hat.

Bis zum Henkel-Preis der Diana sind es zwar noch vier Monate, aber einen Namen sollte man sich jetzt schon für dieses Rennen aufschreiben: Litaara, eine drei Jahr alte Stute im Besitz von Ina Zimmermann aus Mönchengladbach, zeigte im dritten Rennen des Tages eine bemerkenswerte Leistung, als sie bei ihrem ersten Start überhaupt der Konkurrenz souverän die Eisen zeigte. Im Sattel saß Daniele Porcu, zweiter Jockey am Stall von Peter Schiergen. Im Moment kann der aus Italien stammende Reiter noch die besseren Pferde im Stall zum Erfolg reiten - nächste Woche ist Andrasch Starke, erster Mann am Schiergen-Quartier, aus seinem mehrwöchigen Arbeitsaufenthalt in Japan zurück, dann hat er das erste Zugriffsrecht auf die besten Vierbeiner.

In drei Wochen geht es in Grafenberg weiter. Am 30. April steht der nächste Renntag mit dem Henkel-Stutenpreis auf dem Programm.

(RP)
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