Fußball KFC kommt ohne Ailton zu Turu

Ailton Goncalves da Silva, kurz Ailton genannt, 1973 in Brasilien geborener Fußballer. Nur er, der Bundesliga-Torschützenkönig 2003/04, stand im Vorfeld des Niederrheinliga-Spitzenspiels Turu gegen KFC Uerdingen (morgen, 15 Uhr, Paul-Janes-Stadion) im Mittelpunkt des Interesses.

Ailtons erste Autogrammstunde in Krefeld
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Zeitungen, Radiosender und Fernsehanstalten, die ansonsten kaum bis keinen Anteil am Geschehen in der sechsten Liga nehmen, gaben sich bei Turu die Klinke in die Hand und sorgten für Hochbetrieb auf der Geschäftsstelle. Vier Fernsehsender hatten sich allein für das Spiel morgen angesagt, um den Auftritt des 36-jährigen Torjägers zu beobachten — ZDF, Sat.1, RTL und Center-TV. Gestern drang dann durch: Ailton kommt nicht.

Der Torjäger war Ende 2009 von Uerdingens Präsident Lakis als Zugang präsentiert worden. Nach Stationen in Deutschland, der Türkei, der Schweiz, der Ukraine, Serbien, Österreich und China nun also der KFC Uerdingen, für den er allerdings noch kein Spiel bestritten hat. Handverletzung, Leistenbeschwerden und Grippe hießen die Gründe dafür — und gestern sickerte nun durch, dass der "Kugelblitz" in Düsseldorf morgen nicht einmal zum Kader gehören wird. Vor allem wohl, weil der KFC seinen Star unbedingt in einem Heimspiel erstmals der Öffentlichkeit präsentieren möchte.

Bei der Turu hatte man sich für den Ansturm der Medien und der erwarteten rund 3000 Zuschauer, davon allein 1000 aus Krefeld, gerüstet und war ins Janes-Stadion umgezogen. Wie viele Fans jetzt noch kommen werden, bleibt abzuwarten. Turus Trainer Frank Zilles betrachtete die Absage rein sportlich: "Falls das wirklich wahr sein sollte, was ich noch nicht so ganz glaube, ist zwar eine gute Option dahin, allerdings hat der KFC auch andere Leute verpflichtet, die durchaus auflaufen werden", sagt Zilles.

Er meint Ex-Profis wie Bastian Pinske, Christian Alder, Erhan Albayrak, Kosi Saka und Ersan Tekkan, die allesamt in der Winterpause kamen und in der Niederrheinliga herausragende Spieler werden können. Doch darauf ist Turu bestens vorbereitet. "Alle Spieler bis auf den Rekonvaleszenten Domenico Cozza sind einsatzbereit und brennen auf ihren Einsatz. Angst haben wir keine", sagt Zilles.

Turus Präsident Paul Ludwig Spies, Pfarrer im Ruhestand, ist trotzdem optimistisch und tippt auf einen 3:1-Sieg seiner Turu. "Mein Wort in Gottes Ohr!" sagt er und fügt hinzu: "Ich glaube, der liebe Gott hat große Ohren."

(RP)
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