Tischtennis Kein Ausruhen bei Borussia

Tabellenführer in der Deutschen Tischtennis Liga sind sie, stehen im Final Four des deutschen Pokalwettbewerbs und haben vorzeitig das Viertelfinale der Champions League erreicht. Den letzten Schritt unter die acht besten Tischtennis-Mannschaften Europas taten die Borussen durch den 3:2-Erfolg im ersten Rückrunden-Spiel der Gruppe A gegen Bogoria Grodzisk Mazowiecki (Polen).

 Timo Boll ging geschwächt ins Match.

Timo Boll ging geschwächt ins Match.

Foto: AFP, AFP

Im Grunde könnte man sich am Staufenplatz also langsam auf ein geruhsames Weihnachtsfest vorbereiten. "In Düsseldorf wird man aber nicht an Viertel- oder Halbfinalteilnahmen gemessen", erklärt Borussias Spitzenspieler Timo Boll. "Hier zählen nur Titel. Und solange wir in dieser Saison noch keinen Titel geholt haben, können wir uns nicht ausruhen."

Gerade der Erfolg über die Polen hat den Düsseldorfern gezeigt, dass Erfolge keine Selbstläufer sind, dass kein Gegner freiwillig aufgibt, nur weil Borussia der Gegner ist. Ohne ihre beiden Besten, Cheung Yuk (Weltrangliste 15) und Ko Lai Chak (30), kamen die Polen an den Staufenplatz. Doch frech, locker und unbeschwert spielten Wang Zeng Yi, Daniel Gorak und Robert Floras auf, brachten den haushohen Favoriten an den Rand einer Niederlage.

Dramatisch war es, als Borussias Seiya Kishikawa im alles entscheidenden Spiel gegen Gorak einen Matchball gegen sich hatte. Kishi behielt die Nerven, wehrte den Matchball ab, verhinderte so nicht nur seine, sondern auch die Niederlage des Teams. "Wir haben die Truppe wohl ein klein wenig unterschätzt. Wir dachten, Yi macht maximal einen Punkt, den Rest gewinnen wir locker. Aber Floris und Gorak haben uns mit ihrer Spielstärke überrascht", gestand Borussen-Trainer Dirk Wagner.

Einzig Boll schaffte es, sich zweimal zu einer konzentrierten Leistung zu zwingen. Kishikawa in seinem ersten Match und Christian Süß fehlte die richtige Einstellung. "Man weiß es. Wir sprechen auch darüber, dass es in der Champions League keinen Spieler gibt, den man im Vorbeigehen schlägt", ärgerte sich Süß. "Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen, das wird uns eine Lehre sein."

(RP)
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