Anders als beim Gesellschaftskegeln ist beim Sportkegeln Alkohol verpönt. "Das ist echter Sport. Alkohol ist da nur hinderlich. Außerdem steht Alkohol auf der Dopingliste. Und wenigstens die Nationalspieler werden regelmäßig von der Nationalen Anti Doping Agentur getestet", erläutert Andreas Krüger. Das weiß der gebürtige Düsseldorfer und Mannschafts-Vizeweltmeister 2007 aus eigener Erfahrung. Seine letzte Dopingprobe datiert vom 31.März.

Krüger, der im nächsten Jahr wieder für seinen Heimatclub Sportgemeinschaft Düsseldorfer Kegler antritt, ist für die DM genauso qualifiziert wie die A-Seniorinnenmannschaft (Ü50), Magdalena Gereck, Gisela Grother (beide Ü60) im Einzel, Sandra Kaiser (U23), Dirk und Frank Kremer. Alle geben sie als Ziel den Sprung aufs Treppchen, wenn nicht sogar den Titelgewinn an. "Der Heimvorteil ist nicht zu unterschätzen. Die Düsseldorfer kennen jeden Millimeter der Bahnen, kennen die Veränderungen der Bahnen von Vormittag zu Nachmittag zu Abend. Das kann entscheidend sein", sagt Krüger.

Für Dirk Kremer wird die Meisterschaft besonders anstrengend. Er ist in drei Disziplinen qualifiziert. Im Einzel U23 und Herren sowie gemeinsam mit seinem Bruder Frank im Herren-Paarkampf. Wenn es so läuft, wie er sich das vorstellt, donnert Dirk Kremer allein am 22. Mai 600 Kugeln über die Bahn. Eine Kugel wiegt knapp drei Kilogramm. Also wird er rund 1,8 Tonnen auf mehr als 35 Stundenkilometer beschleunigt haben.

Die Düsseldorfer stellen nur wenige der insgesamt 376 DM-Teilnehmer, wollen aber zu den erfolgreichsten Vereinen zählen. Obwohl die Konkurrenz sehr stark ist - zum Beispiel ist auch der amtierende Weltmeister Steve Blasen (Luxemburg) dabei. Geschätzte 70000 Würfe werden bei den Titelkämpfen gemacht. Jede einzelne Kugel macht Sportkegeln zu einer wahrlich umwerfenden Sportart.