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Judo Frey erkämpft sich viel Respekt

Der 22-Jährige belegt beim Grand Slam in Düsseldorf den siebten Platz. Mit ihm wird künftig zu rechnen sein.

 Johannes Frey (blauer Dress) hat beim Grand Slam in Düsseldorf überzeugt. Hier jubelt er nach dem Sieg gegen Vize-Weltmeister Ushangi Kokaur.   Foto: Horstmüller

Johannes Frey (blauer Dress) hat beim Grand Slam in Düsseldorf überzeugt. Hier jubelt er nach dem Sieg gegen Vize-Weltmeister Ushangi Kokaur. Foto: Horstmüller

Foto: rp/HORSTMUELLER GmbH

Judoka Johannes Frey vom JC 71 zeigte beim Grand Slam im ISS Dome, dass mit ihm zu rechnen ist. Der 22 Jahre alte Schwergewichtler (über 100 Kilogramm Körpergewicht) hatte keine Angst vor größeren, schwereren, erfahreneren und auch erfolgreicheren Konkurrenten und kämpfte sich im Kreise der Weltelite und vor den Augen seines älteren Bruders Karl-Richard auf Platz sieben. „Mit seiner Schnelligkeit wird er sich in den kommenden Jahren in dieser Gewichtsklasse bewähren. Da kann man einiges erwarten“, urteilte Judo-Kommentatorin und Olympia-Bronzemedaillengewinnerin Annette Böhm. „Ich bin sicher, dass wir die Brüder Frey nächstes Jahr bei den Olympischen Spielen in Tokyo sehen werden.“

Frey ist dynamisch, will durch Judo-Techniken zum Erfolg kommen und nicht wie einige andere Kämpfer in seiner Gewichtsklasse dem Gegner „Shidos“ (Bestrafungen) aufzwingen, um so zu triumphieren. Sein extrem aktiver Stil ist für einige der schweren Jungs überraschend. So auch für den amtierenden Vize-Weltmeister und Weltranglistenzehnten Ushangi Kokauri. Es dauerte keine 20 Sekunden, da hatte der dynamische Düsseldorfer den Aserbaidschaner im Bodenkampf einmal um die eigene Längsachse gedreht und so das Viertelfinale erreicht.

Und auch im Kampf zuvor hatte er überzeugt. Yakiv Khammo wollte den „Heimsieg“ Freys verhindern. Doch der Ukrainer, der auch schon Weltmeisterschaftsbronze erkämpft hatte, war unterlegen. Zwar konnte sich der Ukrainer über die vollen vier Minuten Kampfdauer retten, doch die kleine Wertung, die sich Frey nach gerade mal 18 Sekunden holte, hatte weiterhin Bestand und bescherte dem Düsseldorfer den Sieg. „In den ersten beiden Kämpfen hat er das sehr gut gemacht, seine Dynamik durchgesetzt und die Jungs mit Volldampf bewegt“, lobt JC71-Trainer Peter Schlatter.

Im Viertelfinale ging Frey allerdings etwas die Puste aus. Der konditionelle Rückstand nach seiner mehrmonatigen Verletzungspause machte sich bemerkbar. Zwar war der amtierende Deutsche Meister gegen den dreimaligen Vize-Welt- und dreimaligen Europameister Henk Grol aus den Niederländen drei Minuten der besser Judoka, doch der erfahrene Holländer nutzte eine kleine Schwäche kurz vor Kampfende gnadenlos aus.

Und auch der amtierende Vize-Weltmeister Duurenbayar Ulziibayar (Aserbaidschan) konnte erst kurz vor Kampfende punkten. „Da habe ich taktische Fehler gemacht. Ich habe mich oben einpacken lassen und nicht darauf reagiert“, gesteht Frey. „Aber ich habe gezeigt, dass ich gegen jeden mithalten kann. Und gegen Grol war es ein ganz knappes Ding.“ Trainer Schlatter ist vom Grand Slam jedenfalls absolut begeistert. „Das ist wie eine WM. Olympiasieger, Welt- und Europameister, alle waren hier. Es ist ein sensationelles Highlight“, sagt er.

Für den JC71 wirkt das Event übrigens heute noch nach. Bei einem Workshop mit dem Düsseldorfer Grand-Slam-Zweiten aus dem vergangenen Jahr, Tuyoshi Qitani, dem Grand-Prix-Sieger Kengo Takaishi, Olympiasieger Kenzo Nakamura und Asienmeister Yuya Yoshida werden Düsseldorfer Judoka in die Geheimnisse des Profi-Sports eingeführt.

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