Basketball Trainerrücktritt erschüttert die Giants

Jonas Jönke ist ab sofort nicht mehr Coach der Mannschaft aus der 2. Basketball-Bundesliga Pro B.

 Sein ganzer ­Einsatz an der Seitenlinie half ihm nicht: Jonas Jönke, hier beim Spiel kurz vor Weihnachten gegen Eintracht Stahnsdorf, ist nicht länger ­Trainer der ART ­Giants.

Sein ganzer ­Einsatz an der Seitenlinie half ihm nicht: Jonas Jönke, hier beim Spiel kurz vor Weihnachten gegen Eintracht Stahnsdorf, ist nicht länger ­Trainer der ART ­Giants.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Paukenschlag bei den SG ART Giants: Am Tag vor der Partie beim SC Rist Wedel gaben die Verantwortlichen der SG ART Giants bekannt, dass Jonas Jönke mit sofortiger Wirkung nicht mehr Trainer der ersten Mannschaft ist. Aufgrund „unterschiedlicher Auffassungen hinsichtlich der sportlichen Reaktion auf die derzeitige Tabellensituation“ in der 2. Basketball Bundesliga Pro B trat der 35-Jährige von seinem Amt als Coach zurück. Ab sofort wird sich Jönke ausschließlich auf seine Aufgaben als sportlicher Leiter konzentrieren. Bis die Vereinsverantwortlichen einen Nachfolger gefunden haben, wird Co-Trainer Abd Elhadi „Eli“ Saou das Team betreuen.

Ausschlaggebend für Jönkes Rücktritt war die Abfolge bei der Verpflichtung von Jamal Smith. „In der Hektik sind einige Dinge passiert, die so nicht passieren dürfen. In der Kommunikation ist einiges unglücklich gelaufen. In der Folge hat sich Jonas dazu entschieden zurückzutreten“, erklärt Tim Uhden, erster Vorsitzender des Vereins. An der Entscheidung war nicht mehr zu rütteln. Für eine Stellungnahme war Jönke gestern nicht zu erreichen.

Trotz der Niederlagenserie „haben wir immer betont, dass wir zu ihm stehen und er bei uns so etwas wie eine Jobgarantie hat. Daher bedauern wir seine Entscheidung sehr“, so Uhden. „Wir sind Jonas sehr dankbar für alles, was er für unseren Verein getan hat. Mit viel Leidenschaft und Herzblut arbeitet er täglich für die ART Giants. Ohne ihn wären wir heute nicht da, wo wir sind.“ Durch diese Ereignisse sei nun der „worst case“ eingetreten, betont Uhden, für den es in 30 Jahren ehrenamtlicher Vorstandstätigkeit die schlimmste Saison ist. Denn die erste Schocknachricht kam am 30. Dezember: Der Litauer Dainius Zvinklys bat aus privaten Gründen um eine Vertragsauflösung. „Das kam für uns völlig überraschend“, gab Uhden zu. Der athletische Flügelspieler war dreieinhalb Jahre in Düsseldorf, mit seiner Energie gehörte er stets zu den Leistungsträgern. Zvinklys wechselte zur BBG Herford (1. Regionalliga). Sein Weggang setzte die Verantwortlichen unter Druck, schließlich endete die Wechselfrist am 10. Januar. „Wir mussten den Markt sondieren, Gespräche führen. Es sollte ein Akteur sein, der Zvinklys mindestens ersetzt, wenn möglich sogar ein Upgrade darstellt“, verrät Uhden. Am 8. Januar stand der Club aber immer noch ohne Zugang da. „Dann hat sich der Vorstand einstimmig darauf verständigt, Jamal Smith anzusprechen. Er hatte im vergangenen Jahr einen großen Anteil an unserem Aufstieg. Bei ihm wissen wir, was wir bekommen“, erklärt der erste Vorsitzende. Smith, der seit dem fünften Spieltag in Grevenbroich aktiv war und mit durchschnittlich 24,1 Punkten Topscorer der 1. Regionalliga ist, nahm eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag wahr und kehrt nun nach Düsseldorf zurück. Mit Yannik Tauch konnten die ART Giants zudem noch einen local player verpflichten. Der 21-Jährige kommt von den ETB Baskets Essen. „In so kurzer Zeit alles zu regeln, hat extrem viel Kraft gekostet“, sagt Uhden. Und die Arbeit ist noch nicht zu Ende: Ein erfahrener Trainer von außerhalb soll verpflichtet werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort