James' glücklichstes Tor

Der Stürmer der DEG Metro Stars erzielt im Derby bei den Krefeld Pinguinen in der Verlängerung den Siegtreffer. Der wiederum war an Kuriosität kaum zu überbieten. In zwei Tagen gibt es schon das nächste Top-Spiel.

Connor James war direkt klar, dass der Treffer zählen würde. Schließlich lag der Puck 71 Sekunden nach Beginn der Verlängerung im Tor – dementsprechend jubelte der Angreifer der DEG Metro Stars mit seinen Teamkameraden auch über den Siegtreffer zum 4:3 bei den Krefeld Pinguinen. "Aber ich muss zugeben, dass es vermutlich einer der glücklichsten Treffer meiner Karriere war", sagte der 28-Jährige.

Denn auf Zuspiel seines kongenialen Eishockey-Partners Tyler Beechey feuerte der Kanadier den Puck zwar Richtung Krefelder Kasten. Doch erst wenige Sekunden später fand das Spielgerät seinen Weg ins Tor. "Der Schuss wurde abgefälscht und ist über Scott Langkow geflogen", erklärte Trainer Jeff Tomlinson. "Dann ist der Puck runtergekommen und über den Rücken des Goalies ins Tor geklettert."

Wie das Tor zustande gekommen ist, durfte den Düsseldorfern letztlich egal sein. "So eine Serie von neun Siegen geht nicht ohne ein bißchen Glück", gab Tomlinson zu. "Dieses Glück muss man sich aber erarbeiten." Und das taten seine Spieler wie in kaum einer anderen Partie dieser Saison. Nach der Gala gegen die Eisbären Berlin keine 48 Stunden zuvor wirkten die Metro Stars ein wenig müde. "Nach dem Tempo, das wir gegen Berlin gegangen sind, ist es normal, dass der Tank anschließend ein bisschen leer ist", sagte Tomlinson. "Darum habe ich mich umso mehr gefreut, dass wir in Krefeld dieses Niveau geboten haben."

Insbesondere, weil sie drei Mal in Rückstand gerieten und nicht nur gegen 21 Gegner, sondern auch knapp 8000 Zuschauer anspielen mussten. Auch Connor James bemerkte die unfassbare Stimmung: "Die Rivalität zwischen den Teams ist großartig, da war es nicht einfach, in diesem Stadion zu spielen." Phasenweise hatte man nicht das Gefühl, in einer mit Sitzplätzen ausgestatteten Arena zu sein.

Anstecken ließen sich die Gäste von dem Feuerwerk der Fans allerdings nicht. Wie ein Spitzenteam, dass der Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auch sein sollte, blieben die Metro Stars bei ihrer Linie, kassierten sogar nur vier Strafminuten (Mark McCutcheon/Marian Bazany). "Die Jungs haben Charakter", betont Tomlinson. "Die wollen immer mehr. Die wollen immer weiter gewinnen."

Die nächste Chance dazu haben sie noch vor Weihnachten: Am Donnerstag (20.20 Uhr, ISS Dome) empfangen sie zum dritten Top-Spiel binnen sechs Tagen die Grizzly Adams Wolfsburg. "Auch das wird richtig schwer", sagt Tomlinson über die Partie des Ersten gegen den Zweiten. Von den nur zwei Niederlagen aus den vergangenen 18 Spielen kassierte die DEG eine in Wolfsburg. "Dafür wollen wir uns revanchieren", sagt James.

Der hatte, so die erste Analyse in der Halle, im letzten Drittel auch das 3:3 erzielt. In der undurchsichtigen Szenerie vor dem Tor – nach einem abgewehrten Schuss von Jason Holland standen einige Spieler in einem Pulk, bevor der Puck ins Tor rutschte – entschied die DEL nun aber, dass Evan Kaufmann der Torschütze ist. Den Düsseldorfern dürfte es egal sein. Für sie gilt, wie schon bei James' glücklichen Siegtor: Hauptsache drin.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort