Rollstuhltennis Ihr Ziel heißt London 2012

Für die Teilnahme an den Paralympischen Spielen in diesem Jahr in Peking hat es für Nora Sommerfeld nicht ganz gereicht. Eine der besten Rollstuhltennis-Spielerinnen in Deutschland baut auf die Zukunft.

 German tennis player Philipp Kohlschreiber prepares to serve during his mens singles match against Russian opponent Evge

German tennis player Philipp Kohlschreiber prepares to serve during his mens singles match against Russian opponent Evge

Foto: AFP, AFP

Die Tage, die Nora Sommerfeld derzeit in Düsseldorf verbringen kann, sind sehr knapp bemessen. Die 20-Jährige ist als eine der besten Rollstuhltennis-Spielerinnen in Deutschland viel unterwegs. Ziele wie Florida in den USA, Holland oder Frankreich gehören zu den Orten, die sie in den vergangenen Wochen intensiv bereist hat, um dort Turniere zu spielen.

Sie trat zuletzt zum Beispiel im italienischen Cremona, in der Nähe Mailands, beim World Team Cup für Deutschland an. Hinter Katharina Krüger ist sie die Nummer zwei in Deutschland und war damit fester Bestandteil der Nationalmannschaft bei dieser Veranstaltung, die vergleichbar ist mit dem ATP-Turnier für die Herren im Rochusclub.

Erst vor einem Jahr hat Nora Sommerfeld damit begonnen, internationale Turniere zu spielen und damit Weltranglistenpunkte zu sammeln. Mittlerweile hat sie Position 51 erreicht. "Nora hat in der letzten Zeit eine sehr gute Entwicklung genommen", sagt Bundestrainer Christoph Müller. "Sie ist eines der größten Talente hierzulande und legt mittlerweile eine große Ernsthaftigkeit an den Tag. Das wird in ihrem auch Spiel sichtbar." Als Beweis dafür dürften auch die Deutschen Meisterschaften der Rollstuhltennis-Damen auf der Anlage des Düsseldorfer Hockey Clubs (DHC) gelten. Dort scheiterte sie im Finale nur knapp in zwei Sätzen an Katharina Krüger. "Darauf bin ich sehr stolz. Das war ein echt gutes Match", sagt Nora Sommerfeld rückblickend.

Damit sie in Zukunft solche engen Partien als Siegerin beendet, ist allerdings noch ein wenig Arbeit vonnöten. "Dazu fehlt ihr nur noch ein kleiner Schritt. Aber das werden wir zusammen in der Zukunft erarbeiten", sagt Bundestrainer Müller. Einer erfolgreichen Karriere für Nora Sommerfeld scheint nichts im Weg zu stehen. Doch trotz der positiven Ausblicke muss auch sie in diesen Tagen eine erste größere Enttäuschung verarbeiten.

"Bei den Olympischen Spielen in Peking wird Nora leider nicht antreten können", sagt der Bundestrainer. "Die Entscheidung ist gefallen. Die Vorgaben durch das Nationale Paralympische Kommitee waren sehr streng. Nicht zu meiner Freude." Die Vorgaben sehen vor, dass eine Teilnahme in Peking erst ab Platz 15 in der Weltrangliste möglich ist. Und so wird lediglich Dauerkontrahentin Katharina Krüger nach Peking reisen können. "Das ist zwar ärgerlich, aber ich bin nicht verzweifelt. Ich kann ja auch noch in vier Jahren bei den Spielen in London antreten", sagt Nora Sommerfeldt.

Als Mitglied des Düsseldorfer "Team 2008", zu dem insgesamt 15 Sportler aus der Landeshauptstadt zählen, wird sie auch auf diesem Weg von der Stadtspakasse und der Stadt unterstützt. Für Bundestrainer Christoph Müller ist Nora Sommerfeld jedenfalls schon jetzt eine klare Aspirantin für die Teilnahme an den Olympischen Spiele in London 2012.

(RP)
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