Handball HSG schafft die Pokal-Überraschung

Einen Bundesligisten hatte die HSG Düsseldorf in dieser Saison schon aus dem Pokal befördert. Nach den Füchsen Berlin war mit dem TuS N-Lübbecke gestern der nächste Erstligavertreter an der Reihe. Die Düsseldorfer behielten nach einer erstaunlich souveränen Vorstellung vor 1238 Zuschauern mit 27:20 die Oberhand im Burg-Wächter Castello und dürfen nun in der nächsten Runde auf einen attraktiven Gegner hoffen.

Dass die beiden Kontrahenten in unterschiedlichen Spielklassen zu Hause sind, war gestern zu keiner Phase der Partie zu spüren. Die HSG spielte gegen den Tabellenvorletzten der Eliteklasse von Beginn an selbstbewusst auf und warf nach elf Minuten bereits die erste ZweiTore-Führung heraus. Vorne ließen die Düsseldorfer den Ball zügig durch die eigenen Reihen laufen und erlaubten sich in der ersten Viertelstunde nur wenige Fehlwürfe. Frank Berblinger und Valdas Novickis übernahmen in den ersten Minuten abwechselnd die Verantwortung und ließen Lübbeckes Schlussmann Birkir Gudmundsson bei ihren platzierten Würfen kaum einmal eine Abwehrchance.

Hinten agierte die HSG anfangs weniger souverän. Der Rückraum der Gäste erfreute sich über große Freiräume, Düsseldorfs Torwart Matthias Puhle bekam bei den wuchtigen Schüssen aus der Distanz kaum einmal die Finger an den Ball. Nach 18 Minuten wechselte HSG-Trainer Georgi Sviridenko seine Schlussleute und stellte Routinier Almantas Savonis zwischen die Pfosten. Wahrscheinlich die spielentscheidende Maßnahme.

Während die Düsseldorfer ihre Führung kurz vor der Halbzeit klammheimlich auf drei Tore ausbauten, verlor Gästetrainer Velimir Kljaic beinahe die Beherrschung. Der kroatische Trainerfuchs war vor allem mit dem laschen Abwehrverhalten seiner Schützlinge nicht einverstanden. Immerhin mit einem kleinen Polster, einer 12:10-Führung, marschierte die HSG zur Pause in die Kabine. Nach dem Wechsel entwickelte sich das Spiel zu einem echten Pokalfight. Die Gäste spielten nun mit wesentlich mehr Aufwand, aber auch die Düsseldorfer legten in punkto Einsatz noch eine Schippe drauf.

Nachdem die Gäste schnell zum Ausgleich gekommen waren, erwachte auch das Publikum, das seine Mannschaft phasenweise frenetisch nach vorne peitschte. Vor allem Torwart Savonis tat die Unterstützung von den Rängen sichtlich gut. Die Nummer eins machte die Chancen der Ostwestfalen gleich in Serie zunichte. Nach 40 Minuten machte sich bei der HSG schon Optimismus breit, nachdem die Mannschaft mit vier Toren in Front lag. Am kommenden Sonntag dürften alle, die es mit der HSG halten, Daumen drücken, denn dann läuft die Auslosung der nächsten Pokalrunde (22.45/NDR).

(RP)
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