Handball HSG - ohne Sulc im Derby

Der slowakische Torjäger fällt wegen einer Sprunggelenksverletzung aus. Trainer Georgi Sviridenko mahnt sein Team vor dem Duell des Handball-Zweitligisten beim TV Korschenbroich (heute, 19.30 Uhr) vor Überheblichkeit.

Sieben Spieltage sind in der Zweiten Handball-Bundesliga noch zu absolvieren. In diesen sieben Partien geht es für die HSG eigentlich nur noch um eines: Distanz wahren. Der Zug zur Tabellenspitze ist mit fünf Punkten Rückstand auf Bayer Dormagen abgefahren, auf Platz drei lauert - mit drei Zählern Differenz - der TV Willstätt. Da kommt die Partie beim TV Korschenbroich (heute, 19.30 Uhr) zumindest auf Papier zum richtigen Zeitpunkt - stehen die Gastgeber doch "nur" auf Platz 14 der Rangliste des Handball-Unterhauses.

Doch HSG-Trainer Georgi Sviridenko erwartet alles andere als einen Spaziergang in der Waldsporthalle. 900 Zuschauer passen in die kleine Spielstätte. Etwa 150 Fans werden aus der Landeshauptstadt anreisen. Dennoch - die Waldsporthalle wird zu einem Hexenkessel für die Düsseldorfer. "Wir müssen Charakter zeigen", fordert Sviridenko. "Wir werden mit höchster Konzentration in die Partie gehen." Große Worte für ein vermeintlich machbares Spiel. Doch ein Blick auf die Ergebnisse der vergangenen Wochen zeigt, dass die Sorgen des Weißrussen durchaus berechtigt sind. Der TVK hat sich vom Abstiegskandidaten Nummer eins zur Überraschungsmannschaft der Rückrunde gemausert. Trainer Olaf Mast wurde nach enttäuschenden Ergebnissen von Khalid Khan abgelöst - seitdem hat sich die Mannschaft um Top-Torjäger David Breuer (185 Treffer) in einen Lauf gespielt. 17:5 Punkte holte das Team in der Rückrunde, kann nun den Klassenerhalt sogar aus eigener Kraft schaffen.

Ausgerechnet die letzte Partie vor dem Lokalderby verlor der TVK deutlich mit 30:41 gegen Wallau-Massenheim. "Über dieses Spiel werden wir noch einmal reden müssen", sagt Khan. "Ich erwarte von der Mannschaft gegen Düsseldorf ein Signal." Natürlich ist auch für Khan der Tabellenzweite der hohe Favorit. "Ich bin die Situation so langsam gewöhnt", sagt der ehemalige Co-Trainer von Bayer Dormagen. "Als ich hier angefangen habe, hat uns auch keiner etwas zugetraut."

Georgi Sviridenko ist jedenfalls gewarnt. "Die haben doch nur noch Endspiele", sagt der 45-Jährige. "Vor allem vor heimischer Kulisse werden sie um jeden Punkt kämpfen bis zum umfallen." Sviridenko fordert von seinem Team, den Qualitätsunterschied auszuspielen. Auch wenn Torjäger Frantisek Sulc nicht zum Einsatz kommen kann. Den Slowaken plagt eine Wasserablagerung im Sprunggelenk, die er auskurieren muss. Sviridenko ist dennoch optimistisch: "Wir sind die besser besetzte Mannschaft. Das müssen wir auch zeigen."

(RP)
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