HSG ist gewarnt vor Schlusslicht Obernburg

Der größte Gegner steckt diesmal in den eigenen Köpfen. Daniel Stephan, Sportdirektor des Handball-Zweitligisten HSG, versucht das so zu erklären: "Wir dürfen jetzt nicht über Neuhausen reden, erstmal geht es nach Obernburg."

Für all jene, die nicht ganz so tief drinstecken in der Handball-Szene: Am 18. Dezember erwarten die zweitplatzierten Düsseldorfer den Tabellenfünften TV Neuhausen zum Spitzenspiel im Burg-Wächter Castello – nur ein Punkt trennt die beiden Klubs. Bevor es aber soweit ist, muss die HSG am Sonntag (17.30 Uhr, Sparkassen-Arena) noch beim Schlusslicht Tuspo Obernburg antreten. Und genau hier sieht Stephan das Problem: Wenn seine Angestellten zu früh an das Topspiel denken, besteht die Gefahr, am Sonntag im Unterfränkischen einen unverzeihlichen Ausrutscher zu kassieren.

"Der aktuelle Tabellenstand täuscht über das wahre Leistungsvermögen Obernburgs hinweg", warnt der ehemalige Welthandballer deshalb. "In den vergangenen Wochen hat Tuspo gut gespielt, und wir sollten nicht vergessen, dass sie den Erstligisten HSG Wetzlar aus dem Pokal geworfen hat." Ein Favoritenschreck also – das macht die Angelegenheit für die Blau-Gelben noch gefährlicher, sind sie doch in Nordbayern fraglos Favorit.

Mit einer ähnlichen Einstellung wie am vergangenen Samstag beim Heimsieg gegen den TV Korschenbroich sollte die Aufgabe dennoch zu lösen sein. Besonders freute die HSG-Verantwortlichen, dass in diesem Derby neben Torhüter Matthias Puhle und Linksaußen Jan Artmann ein Spieler von sich reden machte, um den es zuvor ein wenig still geworden war: Kreisläufer Patrick Fölser. Der österreichische Nationalspieler hielt die Abwehr zusammen, bot sich vorn immer wieder an und schlug Breschen für seine Nebenleute.

"Paco hat einfach ein Superspiel gemacht", lobte Stephan, und der ansonsten in Sachen Einzelkritik eher zurückhaltende Trainer Ronny Rogawska schlug in die gleiche Kerbe: "Die ganze Mannschaft war gut, aber man muss Paco, Matze und Jan schon ein wenig hervorheben. Es war schön zu sehen, was für ein bärenstarkes Spiel Fölser abgeliefert hat." Das Comeback des Österreichers in vorderster Front war umso wichtiger, als sein Kreisläufer-Kollege Max Weiß wegen eines Magen-Darm-Infekts gehandicapt war und nur für Notfälle auf der Bank saß. "Das fiel gar nicht groß auf", meinte Stephan, "und das ist schon mal ein gutes Zeichen."

Richtig rund wird die Sache allerdings erst mit zwei Punkten (Stephan: "Die sind Pflicht") bei Tuspo Obernburg – dann kann der TV Neuhausen kommen.

(RP)
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