Handball HSG-Chef Flatten fordert Fans

Beim Heimspiel gegen den TV Bittenfeld (Samstag, 18.15 Uhr) will der Manager des Handball-Zweitligisten endlich Zuschauer sehen. Dabei soll eine Freikarten-Aktion helfen. Normalerweise bügelt Flatten den Verlust selbst aus.

 HSG-Manager Frank Flatten hat Protest eingelegt.

HSG-Manager Frank Flatten hat Protest eingelegt.

Foto: RP, Andreas Bretz

Ronny Rogawska wusste vom ersten Moment an, dass es keine normale Woche werden würde. "Von außen haben wir schon ein bisschen was gehört, sodass die Jungs sich auch gefragt haben, was denn los ist", sagte der Trainer der HSG. Am Montagabend informierte Daniel Stephan, Sportdirektor des Handball-Zweitligisten, die Mannschaft über seinen Rückzug im Sommer. "Eine kleine Unruhe gab es bei den Spielern schon", erklärt Rogawska. Manager Frank Flatten konnte ihnen aber die größten Sorgen nehmen — vorerst.

Denn Flatten steht, wie er nun verriet, persönlich dafür ein, dass gewisse Einnahmeverluste ausgeglichen werden. "Obwohl die Zuschauerzahlen alles andere als befriedigend sind, bekommt die HSG pro Heimspiel 150 000 Euro garantiert", sagt er. "Alles, was wir im Ticketverkauf unterhalb dieser Grenze einnehmen, ist mein persönlicher Verlust — und der liegt im fünfstelligen Bereich."

Dass die Zuschauer — bislang kamen im Schnitt 1054 zu den 13 Spielen im Burg-Wächter-Castello — aber durchaus in Scharen in die Heimspielstätte strömen können, will die HSG Samstag (18.15 Uhr) beweisen. Gegner ist der TV Bittenfeld (20 Kilometer nordöstlich von Stuttgart), mehr als 2000 Menschen sollen kommen. "Mit einer großzügigen Freikarten-Aktion wollen wir zeigen, dass auch zu uns viele Menschen kommen können", sagt Flatten. Erwin Schierle, langjähriger Präsident und im Wirtschaftsbeirat des Vereins, erklärte aber bereits, dass es eine einmalige Aktion werden würde, da "sich die Leute an Freikarten gewöhnen könnten" — und der Verlust der HSG dann noch höher ausfallen würde.

Sollten tatsächlich ungewohnt viele Zuschauer zur Partie des Tabellendritten gegen den Sechsten kommen, würde das seine Spieler aber keineswegs nervös machen, sagt Ronny Rogawska. "Die Jungs freuen sich, wenn die Halle voll ist", sagt der Däne. "Das hat man vergangene Woche bei unserem Spiel beim Bergischen HC gesehen." Da verwandelten 2601 Zuschauer die Solinger Klingenhalle in einen Hexenkessel, den es — wenn überhaupt — in Düsseldorf nur in der Ersten Liga gibt. "In diese aufzusteigen ist auch weiterhin unser Ziel", sagt Rogawska. "Dafür sollten wir aber alle unsere restlichen Spiele in dieser Saison gewinnen."

Neun sind es noch, das erste eben nach dieser ereignisreichen Woche. "Ich habe versucht, im Training erst wieder für den Spaß zu sorgen, damit wir gut drauf sind, dann aber für die Anspannung, damit wir konzentriert sind", sagt Rogawska, der wohl auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann. Nils Artmann wird nach auskuriertem Pferdekuss wahrscheinlich wieder mehr Einsatzzeit bekommen als bei seiner Rückkehr in Solingen.

(RP)
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