Judo "Herz des Judo schlug in Düsseldorf"

Düsseldorf · Verbandspräsident Peter Frese ist begeistert, organisatorisch und in Hinblick auf Teilnehmer- und Wettkampfniveau kann sich das Turnier international sehen lassen. Einziges Manko: Es wurden keine deutschen Goldmedaillen erkämpft.

Der Deutsche Judo Bund (DJB) feierte beim Grand Prix in der Mitsubishi Electric Halle ein beeindruckendes Jubiläum vor im Schnitt 7000 Zuschauern. Szaundra Diedrich (JC Bushido Köln) holte die 150. Medaille für den DJB bei einer Grand Prix-Veranstaltung.

Die 21-jährige Junioren-Weltmeisterschaftsdritte 2013 gewann Silber in der Klasse bis 70 Kilogramm. Die kleine Enttäuschung, dass die Japanerin Chizuru Arai im Finale etwas stärker war, war angesichts des ohrenbetäubenden Jubels in der ausverkauften Halle schnell vergessen.

Und, weil der DJB durch Maren Krähe (Asahi Spremberg, bis 52 kg), Martina Trajdos (Eimsbütteler TV/ bis 63), Sven Maresch (SC Berlin/bis 81), Karolin Weiss TSV München-Großhadern/über 78), Franziska Konitz (SV Berlin/über 78) und Sven Heinle (KSV Esslingen/ über 100) mehrere Bronzemedaillen gewann, war DJB-Präsident Peter Frese mal wieder mit den Düsseldorfer Judo-Tagen zufrieden. "Alles ist gut gelaufen. Die Zuschauer haben super Stimmung gemacht, und die deutschen Kämpfer haben sich besser verkauft, als ich erwartet habe. Was fehlt, ist allerdings eine Goldmedaille. Das wäre das Tüpfelchen auf dem I gewesen."

Medaillengewinne waren in diesem Jahr aber auch besonders schwer. Zum einen war das Teilnehmerfeld mit mehr 550 Judoka aus 75 Nationen riesig. Zum anderen ließ sich die Zahl der Olympiasieger, Welt- und Kontinentalmeister kaum ermitteln. "Alles, was Rang und Namen in der globalen Judoszenerie besitzt, war hier. Bis zum Niveau einer Weltmeisterschaft fehlte nicht viel", meint DJB-Sportdirektor Mark Borchert.

Gute Leistungen reichten allerdings nicht immer zum Erfolg, wie unter anderem Carl Richard Frey (TSV Bayer Leverkusen/bis 100) feststellen musste, der sich deutlich mehr vorgenommen hatte. Der WM-Dritte hatte in der zweiten Runde gegen den Japaner und anschließenden Turniersieger Ryunosuke Haga alles im Griff, bis er in den letzten zehn Sekunden in einen Konter lief und verlor.

Dabei wollte Frey Vorbild für den Nachwuchs im Judosport sein. "Vor einigen Jahren habe ich als 17-, 18-Jähriger hier in Düsseldorf den Stars die Wasserflaschen und die Schlappen hinterher getragen. Jetzt stehe ich selber auf der Matte und gehöre zu den Medaillenkandidaten."

Dennoch, die sportliche Bilanz des DJB ist mit sieben Medaillen mehr als in Ordnung, und organisatorisch läuft es in der Landeshauptstadt sowieso. "Das Herz des Judo schlug einmal mehr für drei Tage in Düsseldorf", resümierte Frese zum Abschluss.

(RP)
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