Lokalsport Das perfekte Wochenende

Düsseldorf · Nur 44 Stunden nach dem 26:19-Sieg in Aue veredelte der Handball-Zweitligist Rhein Vikings den Doppelspieltag durch einen 28:19-Erfolg gegen die HG Saarlouis. Das Konzept von Trainer Ceven Klatt ging bestens auf.

924 Zuschauer waren restlos begeistert. In der Schlussminute gab es standing ovations, und als die Sirene ertönte, feierten die Spieler ausgelassen mit den Fans auf den Rängen. Es war dem HC Rhein Vikings trotz widriger Bedingungen gelungen, am Doppelspieltag sämtliche vier Punkte einzufahren. Die Frage, ob die Kraft angesichts der zwei Spiele und der dazwischen liegenden achtstündigen Busfahrt von Aue nach Düsseldorf reichen würde, beantwortete die Mannschaft eindrucksvoll. Die HG Saarlouis war nur anfangs ein Gegner auf Augenhöhe. Am Ende setzten sich die Vikings deutlich mit 28:19 (13:11) durch. "Die Niederlage ist auch in der Höhe verdient", gestand Saarlouis' Trainer Philipp Kessler. Mehr Anerkennung geht kaum.

Dabei hatte Vikings-Trainer Ceven Klatt noch wenige Minuten vor dem Spiel gesagt: "Ich bin mal gespannt, wie lange die Kraft reicht." Das Konzept der Gäste, die ihr Heimspiel gegen Dresden nicht am Freitag, sondern bereits am Mittwoch ausgerichtet hatten, war klar. Sie wollten Tempo machen und die Vikings unter Druck setzen.

Doch die Gastgeber hielten mit dem Konzept von Klatt sofort dagegen. Sie wollten in der Abwehr gut stehen und bei Ballbesitz zunächst einmal das Tempo herausnehmen, den Ball halten und den Angriff konzentriert abschließen. Sie wollten taktisch klug agieren und Kraft sparen. Das Konzept ging nahezu hundertprozentig auf.

Die erste Halbzeit war lange ausgeglichen (3:3, 6:6, 9:9), ehe sich die Vikings mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause verabschiedeten. Nach dem Wechsel hielten die Gäste nur fünf Minuten mit, ehe die vorentscheidenden fünf Minuten folgten, in denen die Vikings von 15:14 auf 19:14 davonzogen. Hatte vor der Pause Kreisläufer Teo Coric fünf Treffer erzielt, so war nach dem Wechsel Niklas Weis gar sechs Mal erfolgreich. "Niklas hat nicht nur die Tore erzielt, sondern Teo Coric am Kreis auch sehr gut angespielt", sagte Klatt. Damit hatte er zwei Spieler herausgehoben, aber noch nicht die Leistung seiner Nummer Eins gewürdigt. Vladimir Bozic zeigte erneut, wie wertvoll er für die Mannschaft ist. Seine 15 Paraden sowie die gute Abwehrarbeit seiner Mitspieler bildeten die Basis des Erfolgs. "Wir wussten, dass wir das Spiel nur über eine kompakte Abwehr gewinnen können", sagte Klatt, der mit der Umsetzung seiner Vorgaben hochzufrieden war: "Wir hatten heute nur fünf technische Fehler und lediglich zwölf Fehlwürfe. Das ist eine gute Quote."

Überraschend hatte der Trainer ein dickes Lob für seinen Geschäftsführer Sport, Rene Witte, parat. "Er hatte das Wochenende hervorragend organisiert und perfekte bedingungen geschaffen", sagte Klatt. Trotz des Siegs fand Witte kritische Worte für den Verband: "Wir mussten jetzt zum zweiten Mal zwei Spiele innerhalb von 48 Stunden bestreiten, während dem Gegner deutlich mehr Zeit blieb. An einem Doppelspieltag müssen gleiche Bedingungen herrschen."

Vikings: Bozic (15/1 Paraden), Moldrup (ne.) - Hoße (6/4), Handschke (4), Bahn (1), Thomas (2), Klasmann, Weis (6), Gipperich (2), Aust (1), Artmann, Coric (6), Kozlina, Johnen (n.e.).

(ths)
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