Kommentar zur Klatt-Entlassung Riskanter Schnellschuss

Düsseldorf · Eine Trainerentlassung nach nur sechs Spieltagen – und dann noch mit dem Zusatz, es habe eine „längerfristige Entscheidungsfindung“ gegeben? Da drängt sich doch die Frage auf, wann die Vikings-Führung von „kurzfristig“ sprechen würde.

 Als er noch im Vikings-Dienst war: Trainer Ceven Klatt.

Als er noch im Vikings-Dienst war: Trainer Ceven Klatt.

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Tatsächlich ist der Schnellschuss des Geschäftsführers Daniel Pankofer rekordverdächtig in Sachen überstürztes Handeln. Schon fünf Wochen nach dem ersten Spiel erkennt die Klubführung also, dass es mit einem Trainer nicht mehr weitergehen kann, den man noch Ende August angeblich voller Vertrauen in die Saison geschickt hat.

Aber war es überhaupt Pankofers Entscheidung? Schon seit Wochen brodelte es bei den Vikings hinter den Kulissen. Es kamen Gerüchte auf, dem Düsseldorfer Part der Spielgemeinschaft, die der Neusser HV nach dem Aufstieg einging, gehe die Entwicklung nicht schnell genug. Sollte tatsächlich mangelnde Geduld in der Landeshauptstadt dahinterstecken, wäre Ceven Klatts Beurlaubung noch befremdlicher. Wie soll sich ein neues Projekt entwickeln, wenn nach unverhältnismäßig kurzer Zeit Spitzensport gefordert wird? Und wie passt das damit zusammen, dass die Stadt Bundesliga-Topspiele des Bergischen HC in den ISS Dome holt und damit dem eigenen Klub Konkurrenz macht? Eine riskante Entscheidung – wie der Schnellschuss mit Klatt.

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