Basketball Giants verlieren spektakuläre Partie

Düsseldorfs Basketballer führen lange gegen Spitzenreiter Schwelm, müssen sich am Ende aber knapp geschlagen geben.

 Der Düsseldorfer Brady Dallas Rose (rechts) im Duell mit dem Schwelmer Khartchenkov.

Der Düsseldorfer Brady Dallas Rose (rechts) im Duell mit dem Schwelmer Khartchenkov.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

„Oh, wie ist das schön. Sowas hat man lange nicht gesehen“, sangen die rund 150 mitgereisten Fans der Schwelmer Baskets lautstark nach dem Abpfiff. Mit einem unfassbaren Offensivspektakel in der zweiten Halbzeit konnte der Spitzenreiter der 2. Basketball Bundesliga Pro B die aufopferungsvoll kämpfenden ART Giants noch in die Knie zwingen. Am Ende dieser begeisternden Partie mussten sich die Düsseldorfer vor 600 Zuschauern mit 89:98 (34:29) geschlagen geben.

„Das war eine große Show der Schwelmer. Da kann ich meiner Mannschaft in gewissen Bereichen keinen Vorwurf machen“, betonte Neu-Trainer Kevin Magdowski. Die sehr gute Leistung seines Teams macht aber Mut für den Endspurt in der Hauptrunde. Kleine Augen hatte der 42-Jährige, der in der vergangenen Woche sehr viel Videoanalyse betrieben und am Dienstag seine erste Trainingseinheit geleitet hatte. „Hier wurde gute Arbeit geleistet. Letztlich haben wir aber keine Zeit und stehen tabellarisch unter Druck. Ziel sind weiterhin die Playoffs.“ Dafür muss der neue Trainer an den richtigen Stellschrauben drehen, gerade in der Verteidigung herrscht Nachholbedarf.

Scheinbar konnte er die kurze Zeit schon gut nutzen, denn die Düsseldorfer starteten sehr selbstbewusst und konzentriert in die Partie. Center Alexander Möller punktete vierfach, auch Quadre Lollis blühte auf und zog mehrfach zum Korb. So gingen die Gastgeber mit 12:4 in Führung. Szenenapplaus gab es, als der eingewechselte Rückkehrer Jamal Smith einen Ballverlust von Faton Jetullahi ausbügelte, das Fastbreak verhinderte und uneigennützig wieder Jetullahi bediente, der sich mit einem Dreier bedankte. Mit 25:13 ging das erste Viertel völlig verdient an die Düsseldorfer. Nach der kurzen Unterbrechung häuften sich jedoch die Unachtsamkeiten in der Offensive. Einige Fehlpässe und Fehlwürfe brachten den Gegner ins Spiel. Immerhin konnten die ART Giants auch dank Jamal Smith (insgesamt 24 Punkte, elf Rebounds) noch einen 34:29-Vorsprung mit in die Kabine nehmen. Stark war die Defensive. „Hier haben wir gezeigt, was wir zu leisten imstande sind, wenn wir taktisch sehr diszipliniert auftreten“, analysierte Magdowski.

Doch an diese Leistung konnte der Aufsteiger nicht anknüpfen – auch, weil die Schwelmer wie ausgewechselt aus der Kabine kamen und sich in einen Rausch spielten. Angeführt von Montrael Scott (26 Punkte, neun Assists) erkämpften sich die Gäste die erste Führung der Partie (34:35). Die Düsseldorfer hatten aber immer die richtige Antwort parat: Erst netzte Brady Rose aus der Distanz ein, kurz darauf legte Smith einen weiteren Dreier nach. Er hatte sich mittlerweile genauso warm geworfen wie alle anderen Akteure auf dem Parkett. Beide Teams zeigten sich enorm treffsicher aus der Distanz. Auf Seiten der Gäste war es Montrael Scott, der aus jeder Lage traf und seine Baskets zum Ende des dritten Viertels mit zwei Punkten in Führung brachte (68:70). „75 Punkte in einem Viertel – das dürfte Pro-B-Rekord sein“, staunte Magdowski.

In der zweiten Halbzeit verwandelten die Schwelmer zwölf ihrer 16 Distanzwürfe – ein unfassbarer Wert. Mit fünf Punkten in Folge konnte John Wilkins die Gastgeber beim 73:72 (32.) noch einmal in Führung bringen. Doch dann spielte der Tabellenführer seine individuelle Klasse aus. Nach dem 82:87 mussten die Giants den Gegner ziehen lassen. Zumindest konnten sie hoch erhobenen Hauptes das Spielfeld verlassen. Mit dieser Leistung muss ihnen vor den nächsten Aufgaben nicht bange werden.

ART Giants: Smith 24, Wilkins 14, Jetullahi 14, Rose 14, Lollis 13, Möller 4, Kehr 4, Jeuschede 2, Galvez Braatz, Giddens, Schild (n.e.), Tauch (n.e.).

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