Basketball Giants träumen vom Dome

Vielleicht kann Düsseldorfs neuer Basketball-Erstligist gleich zum Meisterschafts-Startgegen die Köln 99ers in die große Halle umziehen. Die Vorbereitungen nach dem Umzug laufen auf Hochtouren.

Die Giganten wollen die Sportstadt Düsseldorf erobern. Und sie bieten gleich einen Kracher: Zum Meisterschafts-Start in der Basketball-Bundesliga (BBL) erwarten die Düsseldorf Giants am 21. September die Köln 99ers zum immer brisanten Rhein-Derby. Vielleicht wird dieser erste Auftritt des neuen Düsseldorfer Spitzenteams sogar im ISS Dome ausgetragen. Wenn nämlich für diese Partie bereits im Vorfeld mehr als 3600 Tickets verkauft sein sollten, dann würde die Stadt einen Umzug in die große Arena erlauben, berichtete gestern Claudio Di Padova, der neue Geschäftsführer der neuen Giants. "Im ISS Dome zu spielen, das ist unsere Vision, unser Traum", so Padova.

So weit ist es aber noch nicht. Zunächst kalkuliert der Basketball-Erstligist, der aus finanziellen Gründen seinen bisherigen Standort Leverkusen verließ (die Bayer AG zog sich nach 40 Jahren als Sponsor zurück), mit einer durchschnittlichen Besucherzahl von 2700. "So viele kamen zuletzt in Leverkusen, und die wollen wir auch im Burg-Wächter Castello in Reisholz erreichen", betonte der Geschäftsführer, der zuletzt elf Jahre als Werbekaufmann bei Vodafone angestellt war.

Für ein Sport-Event begeistern

Mitte Juli werden sich die Giants der Öffentlichkeit vorstellen und zum Beispiel auch ihr neues Logo präsentieren. "Wir wollen unsere Erfahrungen aus dem Spitzensport und die Atmosphäre von Leverkusen nach Düsseldorf mit nehmen", sagte Di Padova. "Wir sind kein Leverkusener Team in Düsseldorf; wir repräsentieren die Landeshauptstadt. Unser Kernziel ist es, die Leute, die sich für ein Sport-Event begeistern können, alle abzuholen."

Dafür arbeiten sechs Fest-Angestellte in der Geschäftsstelle, die in der Nähe der Halle in Reisholz bezogen werden soll. Und selbstverständlich auch die neue Mannschaft, mit einem Kader von 14, 15 Spielern, darunter elf Vollprofis. Diese Männer jetzt so schnell wie möglich zu finden, ist die Aufgabe von Achim Kuczmann als Headcoach und seinem Assistenten Hansi Gnad. Beide coachten seit drei Jahren in Leverkusen Seite an Seite die Mannschaft und arbeiten auch gemeinsam für das Nationalteam. Der 54-jährige Kuczmann (Basketball-Trainer des Jahres) ist bereits seit 39 Jahren in Leverkusen engagiert (als Spieler und Trainer). "In Leverkusen gab's nur Ein-Jahres-Verträge. Kein Profi hat einen Vertrag für die neue Saison", berichtete der Cheftrainer.

In Leverkusen konnten die Basketballer zuletzt aus einem Etat von etwa 2,5 Millionen Euro schöpfen, was in Deutschland guter Durchschnitt gewesen sei. Eine Million Euro für die erste Spielzeit in Düsseldorf seien gesichert, aber noch nicht das Ende der finanziellen Fahnestange, wie die Bemerkungen von Geschäftsführer Di Padova vermuten lassen. Er spricht in diesem Zusammenhang von "potentiellen Partnern", von einer "Unternehmer-Infrastruktur, die ein Stück-weit professioneller, breiter aufgestellt ist" als sie es in Leverkusen war. "Die Unternehmer-Dichte ist in Düsseldorf größer." Oder wie es Trainer-Assistent Hansi Gnad formulierte: "Die Stadt spielt eine Rolle. Wir spielen nicht in einem Dorf mit 10 000 Leuten."

Trainieren werden die Giants wohl nicht im Burg-Wächter Castello, sondern in der Halle im nahe gelegenen Sportpark Niederheid, wo dann eigens dafür ein Parkett-Boden ausgelegt wird.

(RP)
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