Basketball Giants suchen Killerinstinkt
Nach vier Niederlagen benötigen die Play-off-Ambitionen der Giants dringend Nahrung. Vor dem Spiel gegen den Überraschungszweiten BC Göttingen nennt Mannschaftskapitän Gordon Geib Gründe für die Pleitenserie.
Für die Giants steht am Sonntag einiges auf dem Spiel. Denn bei einer weiteren Niederlage würden die Düsseldorfer die Play-off-Plätze in der Basketball-Bundesliga in den nächsten Wochen nur aus weiter Ferne betrachten können. Viermal in Folge sind die Giants zuletzt ohne Punkte geblieben und die nächste Hürde BG Göttingen ist hoch — die Norddeutschen belegen in der BBL derzeit den zweiten Tabellenplatz.
Giants-Gesellschafter Otto Reintjes ist durch die Düsseldorfer Niederlagenserie auf den Plan gerufen worden. "Ich bin mit der Einstellung der Mannschaft nicht immer einverstanden", sagt der langjährige Funktionär verschnupft. Er habe sich vor allem über die Niederlage gegen Bremerhaven geärgert. "Da hat der Gegner einfach mehr gewollt als wir." Mannschaftskapitän Gordon Geib hat für die Schwächeperiode des Teams eine ganz andere Erklärung.
"Uns fehlt einfach der Killerinstinkt", glaubt der Routinier, der in dieser Saison ganze drei Monate verletzungsbedingt aussetzen musste. "Wenn man es ein paar Mal geschafft hat, in der Schlussphase ein Spiel zu drehen und zu gewinnen, dann wächst die Mannschaft daran", schiebt er nach. Für Geib hat das Team längst noch nicht das Niveau des letztjährigen Kaders erreicht: "Unsere Mannschaft ist jetzt um einiges jünger, die Automatismen greifen noch nicht." Dennoch ist der 25-Jährige optimistisch, dass die "Blauen" ihr Saisonziel noch erreichen werden.
"Ich bin mir sicher, dass wir die Play-offs schaffen", sagt er mit großer Überzeugung. Geib, der noch ein weiteres Jahr Vertrag bei den Giants hat, will noch ein paar Jahre in Düsseldorf bleiben. Sein Trainer Achim Kuczmann wird es gerne hören. Der Übungsleiter würde beinahe genauso gerne noch einen Spieler nachverpflichten, macht sich aber keine großen Hoffnungen, dass sein Wunsch erhört wird. "Ich glaube nicht, dass das finanzierbar ist", winkt er ab.
Geschäftsführer Claudio Di Padova deutet derweil leise ein Umdenken im Klub an. "Wir werden uns noch einmal zusammensetzen. Ich möchte einen Neuzugang nicht mehr komplett ausschließen", erklärt der Funktionär. Man wolle erst einmal ausloten, ob der Transfer eines Spielers von einem Sponsor übernommen werden könne.
Auch wenn bei den Giants, rein sportlich gesehen, momentan viel Sand im Getriebe ist — die wirtschaftlichen Probleme scheinen, zumindest im Moment, überschaubar. "Es ist alles im grünen Bereich", beruhigt Reintjes, "Vor allem die Zuschauereinnahmen sind sehr erfreulich. Im VIP-Bereich gibt es dagegen Optimierungsbedarf." Achim Kuczmann denkt dagegen mehr an die sportliche Aufgabe am Sonntag.
"Für mich ist Göttingen die Überraschungsmannschaft dieser Saison", sagt der Düsseldorfer Coach mit Respekt und ergänzt: "Trotzdem wollen wir jetzt eine Erfolgsserie starten."