Giants hoffen auf eine Wildcard

Als nach der knappen 71:72-Niederlage gegen Göttingen am Dienstagabend der Abstieg aus der Basketball-Bundesliga (BBL) feststand, kam bei den Giants die Zeit der Selbstkritik. "Ich habe keinen guten Job gemacht", sagte Trainer Hansi Gnad, der als Nachfolger von Achim Kuczmann den Abstieg der Basketballer nicht verhindern konnte. "Wir haben in der ersten Saison den Fehler gemacht, den Spielern Zweijahres-Verträge zu geben", erklärte Giants-Geschäftsführer Claudio Di Padova sichtlich enttäuscht.

Cuxhaven verzichtet auf Aufstieg

Der Mann, der auch Gesellschafter bei den Giants ist, sieht drei Möglichkeiten, das Basketball-Projekt in Düsseldorf zu erhalten. Dabei favorisiert er ganz klar die Beantragung einer Wildcard. Eine solche wird zur nächsten Saison wahrscheinlich auch vergeben, da nur einer der beiden BBL-Absteiger ersetzt wird. Der Pro-A-Zweite Cuxhaven hat angekündigt, aus wirtschaftlichen Gründen auf den sportlich erreichten Aufstieg zu verzichten. "Ich bin optimistisch, dass ich das BBL-Präsidium und die Klubmanager überzeugen kann, uns eine Wildcard zu geben", sagt Di Padova. Zunächst muss er allerdings Sponsoren finden, die die Giants in der nächsten Spielzeit unterstützen wollen. "In einer Woche weiß ich mehr", erklärt Di Padova. Auch einen Start in der zweitklassigen Liga Pro A hält der Funktionär mittlerweile für denkbar. "Wir könnten dort mit einem Etat von 700 000 Euro oben mitspielen", glaubt er. Die dritte Option wäre die Insolvenz, um anschließend mit einer neu gegründeten GmbH weiterzumachen. Die Giants wären dann ihre Verbindlichkeiten (vermutlich einen höheren sechsstelligen Betrag) los. "Das kann nur die letzte Möglichkeit sein, wir würden auf diese Weise viel Vertrauen verspielen", sagt Di Padova.

Einsparungen stehen an

Wenn die Giants weitermachen, stehen große personelle Veränderungen an. "Die Spieler können fast alle woanders spielen", stellt Di Padova klar, und meint damit weniger die spielerischen Qualitäten, die seine Schützlinge heiß begehrt machen würden, sondern die starken Leistungsschwankungen in der Saison. Ausnahmen könnten die beiden halbwegs konstanten Koko Archibong und Eric Taylor sein. Gespart würde bei den Giants definitiv auf der Geschäftsstelle. "Statt sechs könnten wir uns maximal noch drei Festangestellte leisten", sagt der Geschäftsführer. Möglich ist aber auch, dass die Giants gar nicht weitermachen. In den nächsten Tagen könnte schon klar sein, wohin die Reise für die Giants geht.

(RP)
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