German Football League Panther vor nächster Mammutaufgabe

Die Hildesheim Invaders, der kommende Gegner, haben im Sommer ordentlich aufgerüstet und sogar einen Ex-Profi aus den USA verpflichtet.

 Panther-Akteur Sergej Kendus (weißes Trikot) wird von zwei Spielern der Dresden Monarchs umgerissen. Die Düsseldorfer unterlagen den Sachsen am vergangenen Wochenende mit 13:49.

Panther-Akteur Sergej Kendus (weißes Trikot) wird von zwei Spielern der Dresden Monarchs umgerissen. Die Düsseldorfer unterlagen den Sachsen am vergangenen Wochenende mit 13:49.

Foto: Birgit Krauch

Wie im ersten Spiel nach ihrem Aufstieg in die erste Football-Liga vor einer Woche in Dresden sind die Panther auch bei der Heimspiel-Premiere am Samstag (17 Uhr) im Benrather Stadion krasser Außenseiter. Angesichts des Namens und den mäßigen Erfolgen in den ersten drei Jahren im Football-Oberhaus könnte man den Gegner, die Hildesheim Invaders, durchaus als nicht so stark einschätzen. Aber der Vorstand der Invaders hat alles getan, um dem „Mauerblümchen-Dasein“ ein Ende zu bereiten. Hildesheim soll als Spitzenteam eine feste Größe in Deutschland werden.

Dass dies durchaus ernstgemeint ist, beweist die Qualität der Zugänge vor dieser Saison. Kein anderes Team der Liga hat für deutsche Verhältnisse solch prominente Spieler unter Vertrag genommen. Das beginnt bereits bei Quarterback Casey Therriault, der zwischen 2013 und 2016 Braunschweig zu vier Meistertiteln geführt hat. Auch bei den beiden Eurobowl-Gewinnen der Lions 2015 und 2017 war er der Spielmacher. Von seinen 57 Partien mit Braunschweig gewann er 54. Dass er von seiner Klasse nichts verlernt hat, zeigte er gleich bei seinem ersten Einsatz für die Hildesheimer. Beim 50:28-Sieg gegen die Potsdam Royals erzielte er mit seinen Pässen 475 Yards Raumgewinn und fünf Touchdowns.

Und dass der aus dem US-Bundesstaat Michigan stammende Therriault nicht nur mit Würfen den Gegner düpieren kann, demonstrieren seine 97 Lauf-Yards, mit denen er bester Hildesheimer im Spiel gegen Potsdam war. Mit ihm kamen vom Abonnements-Meister Braunschweig auch Ausnahne-Passempfänger Nathaniel Morrison und Anthony Dablé-Wolf. Weitere Hochkaräter von den Berlin Rebels und den Kiel Hurricanes wechselten in die Offense und Defense des Teams von Cheftrainer Matt Lefever nach Niedersachsen. Mit Defense-Liner Justin Francis trägt jetzt sogar ein Ex-Profi des mehrfachen Superbowl-Gewinners New England Patriots das Trikot der Invaders.

Die Einschätzung von Panther-Headcoach John Leijten, dass es völlig neue Invaders sind, auf die seine Mannschaft am Samstag trifft, dürfte also völlig zutreffen. Um ein ähnliches Offensiv-Feuerwerk des Hildesheimer Angriffs wie vor einer Woche in Potsdam zu verhindern, soll seine Abwehr dem Super-Quarterback Therriault das Spielen so schwer wie möglich machen. Dass man einen Akteur seiner Klasse nie völlig ausschalten kann, weiß Leijten aber auch. „Auf jeden Fall werden wir in jeder Phase des Spiels alle Hände voll zu tun haben, um Punkte zu vermeiden“, sagt er voller Überzeugung.

Nicht nur Punkte des Gegners verhindern, sondern möglichst auch selber welche gegen den großen Favoriten zu erzielen – das ist natürlich ebenfalls das Ansinnen von Coach Leijtens. Waren die 338 Yards Raumgewinn durch die Pässe von Panther-Spielmacher Christian Strong am vergangenen Wochenende in Dresden ein guter Wert, so waren die lediglich 20 herausgeholten Yards durch das Laufspiel deutlich zu wenig. Ob die Chance auf eine Verbesserung dieser Zahl jedoch ausgerechnet gegen Braunschweig realistisch ist, steht auf einem anderen Zettel.

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