Galopp Eduardo Pedroza ist diesmal nur Außenseiter

Der Mittelamerikaner war 16 Saisons lang die Nummer eins. Am Sonntag ist der 45-Jährige noch einmal in einem wichtigen Rennen in Grafenberg zu erleben.

Wie andere professionelle Sportler auch, wechseln Jockeys gelegentlich den Arbeitsplatz. Allerdings ohne Ablösesummen, jedoch manchmal nicht ganz freiwillig. In diesem Spätsommer gibt es in der schmalen Spitze der hiesigen Sattelkünstler deutlich mehr Änderungen als in so manchem Vorjahr. Der prominenteste Name, der dabei auftaucht, ist der des amtierenden Champions Andrasch Starke. Viermal steigt der 45-Jährige am Sonntag (neun Rennen zwischen 13.15 und 18.30 Uhr) auf der Grafenberger Rennbahn in den Sattel, doch bei den Trainern fehlt der Name seines Arbeitgebers der letzten Jahre: Peter Schiergen. Vor einigen Wochen hatte man beschlossen, eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu beenden. „Es war einfach Zeit, etwas Neues zu beginnen“, sagt Starke, man hatte sich wohl auch auseinandergelebt. Derbys, Grand Prix, fast 450 Rennen waren es, die Starke für den Kölner Stall von Schiergen gewonnen hat, doch einer durchwachsenen Saison 2019 wurde die Reißleine gezogen.

Für Starke, Deutschlands gewinnreichster Jockey aller Zeiten, geht es demnächst wieder zu einem gut bezahlten Arbeitsaufenthalt nach Japan. Für wen er nächstes Jahr in Deutschland reiten wird, weiß er noch nicht. Schiergen sondiert für seinen Stall derzeit bei jüngeren Kräften, Namen wie Marco Casamento oder Maxim Pecheur werden genannt, Aufsteiger der Szene. In Düsseldorf greift man aber auf den Routinier Adrie de Vries (50) zurück, der gerade nicht unbedingt im Frieden seinen Posten als erster Mann bei Championtrainer Markus Klug geräumt hat. Bei der Zusammenarbeit zwischen Jockey und Trainer muss halt die Chemie stimmen. Der Kasache Bauyrzhan Murzabayev, aktuell klare Nummer eins der deutschen Jockeys mit 79 Siegen, rückt nächstes Jahr am mächtigen Stall von Andreas Wöhler in Gütersloh eine Stufe höher, Eduardo Pedroza, 16 Saisons Nummer eins, spielt nur noch die zweite Geige. Eine Altersfrage: Murzabayev ist 26 Jahre alt, Pedroza 19 Jahre älter.

Diesen Sonntag steigt Pedroza, der Mann aus Panama, für seinen Chef noch einmal in einem wichtigen Rennen in den Sattel. Praetorius ist sein Ritt im Engel & Völkers-Preis, eine von zwei wichtigen Zweijährigen an diesem Tag. Er wird gegen Konkurrenz, die teilweise schon bessere Leistungen gezeigt haben, aber nur Außenseiter sein, mit Frankel’s Storm kommt ein vierbeiniger Gast sogar aus England.

Mit 25.000 Euro ist das Rennen gut dotiert, gleich 52.000 Euro gibt es jedoch im Großen Preis des Porsche Zentrums zu gewinnen. Es ist ein Auktionsrennen, bei dem nur Pferde teilnehmen können, die im vergangenen in Baden-Baden bei der dortigen Versteigerung im Ring waren.

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