Frühjahrs-Meile auf der Grafenberger Rennbahn Lokalmatador Wonnemond hoch im Kurs

Jockey Bayarsaikhan Ganbat geht mit seinem Wallach am Wochenende in Grafenberg erstmals nach der Winterpause wieder an den Start.

 So sah es vor zwei Jahren im achten Rennen der Frühjahrs-Meile aus: Bayarsaikhan Ganbat (vorne) auf seinem Wallach Wonnemond. Mit den beiden wird zu rechnen sein.

So sah es vor zwei Jahren im achten Rennen der Frühjahrs-Meile aus: Bayarsaikhan Ganbat (vorne) auf seinem Wallach Wonnemond. Mit den beiden wird zu rechnen sein.

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Es ist das erste Grand-Prix-Rennen des deutschen Galopprennsports in diesem Jahr – die Frühjahrs-Meile am Sonntag auf der Grafenberger Rennbahn. 55.000 Euro beträgt das Preisgeld, und dafür lohnt sich dann auch einmal eine etwas längere Anreise. Stormy Antarctic etwa, ein sechs Jahre alter Wallach, trainiert von Ed Walker im mittelenglischen Lambourn und im Besitz des Chinesen Pak-Kwan Siu, bringt die exotische Note in das Hauptereignis des Tages. „Er ist eine echte Legende“, sagt Walker über seinen vierbeinigen Schützling, der schon die ganze Welt bereist und auch in Deutschland seine Visitenkarte abgegeben hat. In Baden-Baden hat er im vergangenen Jahr gewonnen.

Eine Legende, das ist gewiss auch sein Jockey, der längst ergraute Franzose Gerald Mossé, der aber trotz seiner 52 Jahre noch bequem halb so alte Konkurrenten in die Schranken weisen kann. Gerade ist er von einem mehrmonatigen Arbeitsurlaub aus Bahrain in seine englische Wahlheimat zurückgekehrt. Im Wüstenstaat war er in der Wintersaison mit 37 Siegen die Nummer eins der Rangliste. „Stormy Antarctic könnte nicht besser in Schwung sein“, versichert Walker, „das Düsseldorfer Rennen passt genau in unseren Jahresplan und mit Gerald konnten wir auch noch einen Spitzenmann verpflichten.“

Doch ganz so einfach werden die deutschen Pferde das Rennen kaum herschenken. Das Interesse konzentriert sich vor allem auf den Lokalmatador Wonnemond, der mit seinem ständigen Jockey Bayarsaikhan Ganbat erstmals nach der Winterpause wieder an den Start geht. „Im Training war alles in Ordnung“, sagt Trainer Sascha Smrczek über Düsseldorfs besten Galopper, „wir rechnen uns schon etwas aus.“ Das Highlight der vergangenen Saison war für den inzwischen sechs Jahre alten Wallach der Sieg eines hoch dotierten Rennens in Schweden. Smrczek sattelt auch noch Madita, einen Neuzugang in seinem Stall, doch zählt die Stute nur zu den Außenseitern im neunköpfigen Feld.

Mehr dürfte von zwei Pferden zu erwarten sein, die mit viel Kondition antreten: Degas mit Adrie de Vries und Palace Prince, den Filip Minarik reitet. Degas war in Dubai am Start, genau wie sein Reiter, der dort noch am Freitag im Einsatz war. Palace Prince ist im südfranzösischen Cagnes-sur-Mer aufgeschlagen, allerdings ohne Erfolg. Diese Rennen dürften ihn allerdings weitergebracht haben, gut genug ist er in jedem Fall.

Sein Reiter hat eine noch größere Reise hinter sich. Minarik war bis zur vorletzten Woche in Japan, drei Monate lang. Was den Galopprennsport angeht, ist dies finanziell eine andere Welt, denn selbst kleine Rennen sind dort so hoch dotiert wie die Frühjahrs-Meile. Und wer im derzeitigen Rennprogramm Andrasch Starke, Deutschlands Jockey Nummer eins, vermisst: Der 45-Jährige ist noch bis Ende des Monats unterwegs – ebenfalls in Japan.

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