Rennsport Galopp-Sieg der Außenseiterin

Die fünf Jahre alte Stute Bella Platina aus Bad Harzburg gewann auf der Grafenberger Rennbahn den BMW-Preis-Düsseldorf. Für die lokalen Trainer war es dagegen kein erfolgreicher Tag.

Seit 21 Jahren gibt es die Galoppgemeinschaft Bad Harzburg, ein Zusammenschluss von rund 50 Rennsportfreunden aus dem Harz, die stets ein oder zwei Galopper im Training haben. Am Samstag feierte dieses Team seinen bisher größten Erfolg überhaupt; es gewann auf der Grafenberger Rennbahn den BMW-Preis-Düsseldorf mit der fünf Jahre alten Stute Bella Platina. Vor bestens gefüllter Kulisse war ihr Erfolg eine dicke Überraschung. Die vorausgegangenen Leistungen hatten keineswegs auf einen derartigen Treffer hingedeutet. "Es war aber auch ein Klasse-Ritt von Adrie de Vries", freute sich Trainer Uwe Stoltefuss über den von dem 39 Jahre alten Niederländer optimal heraus gerittenen Treffer der krassen Außenseiterin, deren Erfolg im Harz zu wahren Begeisterungsstürmen Anlass gegeben haben dürfte.

Dabei wollte Jockey de Vries nicht einmal anreisen, hatte sich noch am Vortag vergewissert, ob die Stute überhaupt laufen würde. "Die startet, und wir haben eine erste Chance", antwortete der Trainer auf die diesbezügliche Frage. De Vries setzte das auch optimal um, gewann in einem packenden Finish gegen die von Peter Schiergen gesattelte Bum Bum und Topkapi Diamond aus dem Stall des lokalen Trainers Ertürk Kurdu. Dessen Reiter William Mongil hatte unterwegs vielleicht des Guten etwas zuviel getan, auf den letzten Metern fehlte der entscheidende Biss.

Ohnehin blieben die lokalen Trainer an diesem Renntag ohne Erfolg. Gerade Ertürk Kurdu hatte sich einiges vorgenommen, doch ein Treffer blieb ihm versagt. Übersichtlich blieb trotz des guten Publikumszuspruchs auch der Wettumsatz, doch dürfte das an den lokalen Regenschauern im Vorfeld gelegen haben. Auch die nicht besonders kopfstarken Felder waren für größere Wetteinsätze nicht unbedingt förderlich. Die Zahl der in Deutschland trainierten Pferde ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurück gegangen. Zudem steht das Derby-Meeting in Hamburg vor der Tür, dort locken ab dem kommenden Samstag deutlich höhere Preisgelder als anderswo.

Andreas Helfenbein war das zumindest am Samstag relativ egal. Der 40 Jahre alte Kölner avancierte zum "Mann des Tages", denn gleich dreimal konnte er zur Siegerehrung antreten. Für seinen Arbeitgeber, den Krefelder Trainer Mario Hofer, gewann er mit Didania das dritte und mit Absolute Return das vierte Rennen des Tages. In der vorletzten Prüfung bescherte er dem engagierten Düsseldorfer Stall Tristar noch ein besonderes Erfolgserlebnis, als er mit vehementer Schlussattacke die Favoritin Shangrila zum Sieg ritt. Marion Weber trainiert die fünfjährige Stute in Neuss.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort