Pferdesport Galopp in Grafenberg

Der Deutschlandpreis macht seinem Namen alle Ehre – die heimische Elite ist beim 155 000-Euro-Rennen fast unter sich. Die ausländischen Stars ziehen derzeit England vor. Das Teilnehmerfeld ist stark, aber ausgeglichen.

Der Deutschlandpreis macht seinem Namen alle Ehre — die heimische Elite ist beim 155 000-Euro-Rennen fast unter sich. Die ausländischen Stars ziehen derzeit England vor. Das Teilnehmerfeld ist stark, aber ausgeglichen.

So ganz alle Wünsche des Veranstalters sind dann doch nicht in Erfüllung gegangen. Sieben Pferde laufen morgen auf der Grafenberger Rennbahn im Deutschlandpreis, der noch am Mittwoch mit Star-Jockey Frankie Dettori avisierte Hengst Schiaparelli bleibt aber nun doch in England. So ist in diesem mit 155 000 Euro dotierten Rennen die einheimische Elite fast unter sich, nur der Norweger Appel Au Maitre und die französische Gast-Stute Tres Rapide reisen aus dem Ausland an.

Letztere zu unterschätzen, wäre allerdings ein Fehler: Schon in Baden-Baden lieferte sie unlängst eine starke Leistung ab, als sie den "Grand Prix" beim Frühjahrsmeeting gewann, wegen Behinderung eines Konkurrenten aber am grünen Tisch disqualifiziert werden musste.

Damals war Kamsin, der vorjährige Derbysieger, noch hinter ihr. Der Hengst aus dem Stall von Trainer Peter Schiergen, vergangenes Jahr schon als vermeintlicher Superstar gehandelt, tut sich diese Saison noch etwas schwer. "Die Bedingungen haben oft nicht gepasst", sagt sein ständiger Jockey Andrasch Starke, "er braucht halt zumindest elastischen Boden unter den Hufen." Den wird er mutmaßlich morgen auf der Grafenberger Bahn antreffen, womit es also beste Bedingungen für den Vierjährigen aus dem Hamburger Stall Blankenese gibt.

Flamingo Fantasy als Aufsteiger

Aber es gibt auch reichlich Konkurrenz, wie etwa den gleichaltrigen Flamingo Fantasy. Im vergangenen Jahr noch nicht in einem Atemzug mit Kamsin zu nennen, ist er so etwas wie der Aufsteiger der Saison, hat bei drei Starts noch nicht einmal verloren. "Der wird auch am Sonntag ganz vorne dabei sein", sagt Jockey Andreas Suborics. Schließlich läuft auch noch Getaway im Besitz von Georg Baron von Ullmann. Ein Hengst, der seine bisherige Rennkarriere vornehmlich in Frankreich absolvierte, im Frühjahr in den Ullmann-Privatstall nach Bergheim bei Köln wechselte und der gut genug ist, alle zu schlagen. Im Sattel bekommt der 21 Jahre alte Niederländer Stephan Hellyn eine große Chance, denn Stalljockey Adrie de Vries hat zeitgleich Verpflichtungen in England.

"Fabelzeiten" nur im Training

Mehrere etwa gleich einzuschätzende Stars, interessante Gäste — und dann doch noch ein Pferd, das eigentlich nicht in diese Kategorie gehört. Download, ein vier Jahre alter Wallach des Berliners Rainer Groß, der ihn auch gleichzeitig trainiert. In mehreren Grand-Prix-Rennen restlos überfordert, erneut nur zweite Wahl, doch sein Betreuer verweist auf im Training erzielte Fabelzeiten. Im Rennen hat er das bislang aber noch nicht umsetzen können — das wird auch morgen wohl ein schwieriges Unterfangen werden.

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