Lokalsport Full Rose gehört zu den Favoriten

Düsseldorf · Beim mit 25 000 Euro dotierten Henkel-Stutenpreis geht es über 1600 Meter. Weil es die Generalprobe für den Klassiker "1000 Guineas" ist, kommt dem Rennen noch größere Bedeutung zu.

Am letzten Sonntag des Monats Mai findet auf der Grafenberger Bahn ein Rennen mit dem eher fremdartigen Titel "1000 Guineas" statt. Der Name kommt aus dem Englischen, es ist ein dreijährigen Stuten vorbehaltener Klassiker mit einem Preisgeld von 125 000 Euro. Ein Highlight im deutschen Rennsportkalender. Eine Art Test dafür geht morgen an gleicher Stelle über die Bühne, der Henkel-Stutenpreis.

1600 Meter beträgt auch hier die Rennstrecke, die Dotierung von 25 000 Euro liegt natürlich deutlich unter den "Guineas", doch was die Klasse der Teilnehmerinnen anbelangt, so wird es keinen großen Unterschied geben: Wer in vier Wochen vorne mitmischen will, der sollte das auch am Sonntag möglichst schon tun.

Elf Stuten werden morgen an den Start kommen, zehn davon haben ein Engagement für den Klassiker. Nur eine nicht, die aus England anreisende Marsh Hawk. Die Dreijährige wird aber ein ernsthafter Prüfstein für die heimische Elite sein. "Wir rechnen uns schon etwas aus", heißt es von Seiten des Trainers. Der heißt Richard Hannon, ein Schwergewicht der britischen Szene, amtierender Champion, rund 250 Pferde stehen in seinen Stallungen in der Grafschaft Wiltshire, mehr als doppelt so viel wie etwa im größten Rennstall in Deutschland.

"Sie braucht etwas weichen Boden", sagt Hannon, "bei ihrem einzigen Start in diesem Jahr hat sie enttäuscht, aber da war der Untergrund zu trocken." Die von ihm gewünschten Bedingungen könnte sein vierbeiniger Schützling antreffen. Im Sattel sitzt Kieran O'Neill, einer der jüngeren Fachkräfte bei Hannon.

Doch ein Spaziergang wird es kaum werden. Die hiesigen Top-Trainer, ob sie nun Wöhler, Schiergen, Klug oder Hickst heißen, bieten durchweg ihre besten Stuten für die Meilendistanz auf. Andreas Wöhler aus Gütersloh sattelt ein den Grafenberger Rennbahnbesuchern bestens bekanntes Pferd: Full Rose heißt sie, gehört Jaber Abdullah aus Dubai und hat Ende März das erste Düsseldorfer Rennen überhaupt gewonnen. Das sah damals schon sehr bedeutend aus, und der Trainer machte keinen Hehl daraus, dass er von ihr noch größere Taten erwartet. Jozef Bojko wird wie bei ihrem ersten Sieg im Sattel sitzen. Kollege Waldemar Hickst aus Köln schickt Nymeria ins Rennen, im Mitbesitz von Rennvereins-Vize Albrecht Woeste. Nach zwei Siegen im vorigen Jahr war sie als Favoritin zum "Preis der Winterkönigin" nach Baden-Baden gereist, hatte dort aber keine Chance. Dass sie unverändert zu den besten Stuten im Stall gehört, dürfte selbstverständlich sein.

Noch eine Stute gilt es zu erwähnen, weil sie in Grafenberg bereits erfolgreich war: Schützenpost, die Walter Busch aus Krefeld gehört. Jens Hirschberger in Mülheim/Ruhr ist der Trainer. Sie hat vor Ort gute Konkurrenz hinter sich gelassen, ein weiterer Sprung nach oben erscheint keineswegs unwahrscheinlich. Unter dem Strich also ein äußerst offenes Rennen mit nur einer Prognose: Die Siegerin, wenn sie nicht gerade Marsh Hawk heißt, wird am 31. Mai als Favoritin an den "Guineas"-Start gehen.

(RP)
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