Lokalsport Für Oleze ist das Handball-Jahr vorzeitig beendet

Düsseldorf · Pankofer fällt vier Wochen aus. Die Rumpftruppe der Vikings erwartet heute den Traditionsverein aus Eisenach.

Vom Papier her steht der HC Rhein Vikings nicht nur vor einer lösbaren Aufgabe, sondern geradezu vor einem Pflichtsieg. Denn mit dem ThSV Eisenach kommt heute um 18 Uhr das Schlusslicht der zweiten Handball-Bundesliga ins Castello. Und mit einem Heimsieg können sich die Wikinger ins vermeintlich sichere Mittelfeld vorschieben. Doch gleich drei Gründe lassen die Warnlichter beim Aufsteiger blinken: dass er vom Verletzungspech verfolgt ist, dass er schon einmal in dieser Saison gegen einen Tabellenletzten verloren hat und dass die Gäste vor der Saison einen Platz in der Spitzengruppe im Blick hatten.

Letzteres ist vielleicht die größte Überraschung. "Das Saisonziel lautete Platz ein bis sechs", berichtet Rene Witte, Geschäftsführer der Vikings. Er muss es wissen, denn der ThSV Eisenach ist sein Heimatverein. "In der Stadt hat Handball eine große Tradition, wird Handball gelebt. Da geht jedes Kind in die Halle. Und Eisenach gehört von der Spielstärke her ins obere Drittel. Sie sind ins Straucheln gekommen, aber sie werden am Ende sicherlich nichts mit dem Abstieg zu tun haben."

All das ist in Düsseldorf nicht der Fall, zumindest noch nicht. Rund 800 Zuschauer kamen bislang zu den Heimspielen, doch unzufrieden sind die Vikings damit nicht. "Wir haben keine Tradition, sondern sind ein neuer Verein, der sich im Aufbau befindet", sagt Witte. "Unsere beiden Vereine verfügen nicht über große Fan-Lager. Wir können nur das Interesse von Woche zu Woche wecken und langsam steigern. Allerdings haben wir auch eine starke Konkurrenz in der Stadt. Aber wir sind mit den bisherigen Zahlen zufrieden. Unser Ziel war und ist es, dass wir am Saisonende 1000 Zuschauer im Schnitt haben. Das ist nicht unrealistisch. Und wenn wir weiterhin so begeisternden Handball spielen wie gegen Hamm und in Hildesheim, werden die Zuschauer das auch honorieren."

Zuvor hatten sich die Vikings aber einen Ausrutscher beim Schlusslicht in Hagen geleistet. Der dient nun als Warnung, zumal die personelle Situation weiterhin extrem angespannt ist. Die genaueren medizinischen Untersuchungen per MRT brachten eine niederschmetternde Diagnose: Alexander Oelze hat einen Innenbandriss im Ellenbogen erlitten, so dass er in diesem Jahr nicht mehr spielen kann. Daniel Pankofer hat einen Sehnenanriss unter dem Fuß und muss drei bis vier Wochen pausieren. "Wir werden uns Mittel einfallen lassen und Wege finden, das zu kompensieren", sagt Trainer Ceven Klatt.

(ths)
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