Talent des MSV Düsseldorf Frederik Brünen auf dem Weg nach oben
Düsseldorf · Für den 19-Jährigen Frederik Brünen ist der MSV wohl nur eine Zwischenstation. Der Mittelfeldspieler zeigt in der laufenden Saison, dass er das Potenzial hat, höherklassig zu spielen.
Es war sozusagen auch ein Fluch der guten Tat, den der MSV Düsseldorf in der Sommerpause über sich ergehen lassen musste. Das Team von der Heidelberger Straße hatte sich in der abgelaufenen Saison als Aufsteiger in der Fußball-Oberliga mit einer mutigen Spielweise und hoher Einsatzbereitschaft viele Sympathien erworben. Und auch wenn es am Ende nicht zum Klassenerhalt reichte, blieben die vielen guten Auftritte der Konkurrenz nicht verborgen. So geschah letztendlich das, was die Klubverantwortlichen unbedingt vermeiden wollten. Zahlreiche Leistungsträger erlagen den Angeboten anderer Vereine und kehrten dem MSV vor dieser Saison den Rücken.
So bitter der Ausgang der vergangenen Spielzeit und die damit verbundenen Konsequenzen auch waren, für den MSV öffneten sich in den vergangenen Monaten auch neue Türen. Durch diese ging unter anderem Frederik Brünen. Den 19-Jährigen hätte der in Eller beheimatete Klub vermutlich nicht bekommen, wenn er in der vergangenen Saison nicht mehreren jungen Spielern als Sprungbrett in eine höhere Liga gedient hätte. „Ich habe mich vorab gut informiert, weil ich in meinem ersten Seniorenjahr nicht auf der Bank sitzen, sondern einen Verein finden wollte, der jungen Spielern Vertrauen schenkt“, sagt der Nachwuchsmann.
Ein Verwandter stellte dem aus dem westfälischen Raum stammenden Kicker letztlich den Kontakt zum MSV her. Dass sich beide Parteien danach schnell einigen konnten, war aus Sicht des Vereins ein Glücksfall. Brünen bezeichnet sein frühes Bekenntnis zum MSV heute „als vielleicht nicht ganz so clever“. Denn als der Mittelfeldspieler seine Zusage gab, bestand an der Heidelberger Straße noch berechtigte Hoffnung auf ein weiteres Jahr in der Fußball-Oberliga. Letztlich kam alles dann doch anders, was an Brünens Entscheidung aber nichts mehr änderte.
„Ich hatte mein Wort gegeben, und dann stehe ich auch dazu“, betont der Rechtsfuß. Schlussendlich profitieren bislang beide Seiten von der Zusammenarbeit. Der MSV hat wieder ein aufstrebendes Talent in seinen Reihen, das unter anderem in den renommierten Nachwuchsabteilungen von Twente Enschede und Preußen Münster ausgebildet wurde und für die Landesliga auf Dauer überqualifiziert zu sein scheint.
Brünen wiederum hat den Verein gefunden, der ihm die Bühne bietet, um im rauen Herrenfußball Fuß zu fassen und sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Schon nach wenigen Wochen scheint klar, dass der MSV für den Sportstudenten tatsächlich nur eine Durchgangsstation sein kann. Brünen überzeugt in der Schaltzentrale mit hoher Laufbereitschaft, selbstbewusstem Auftreten und einer für einen 19-Jährigen beachtlichen Robustheit im Zweikampf. Darüber hinaus weiß er auch mit dem Ball etwas anzufangen.
„Gerade in Sachen Aggressivität und Technik profitiere ich von meiner Zeit in den Niederlanden. Diese Dinge werden dort in der Ausbildung groß geschrieben“, sagt Brünen, der sich selbst als „Box-to-Box“-Spieler bezeichnet, der inzwischen auch weiß, wo das gegnerische Tor steht. Nach acht Spielen hat der Allrounder bereits zwei Treffer auf dem Konto stehen. Dass ihn das fußballerische Gesamtpaket irgendwann noch einmal weit nach oben hieven könnte, hält Brünen nicht für ausgeschlossen: „Ich möchte Profi werden. Auf dieses Ziel arbeite ich unverändert hin.“