Lokalsport Fortuna II und die Profi-Diskussion

Düsseldorf · Trainer Aksoy kann nach dem 1:1 in der Fußball-Regionalliga die Kritik des Gegners Viktoria Köln nicht nachvollziehen.

Es kann im Laufe einer Fußballsaison durchaus vorkommen, dass sich bestimmte Themen in regelmäßigen Abständen wiederholen. Taskin Aksoy kann davon ein Liedchen singen. Denn für den Trainer von Fortunas U23 ist es zu einer wöchentlichen Prozedur geworden, zu immer wiederkehrenden Dingen Stellung zu beziehen.

Das war auch nach dem 1:1 gegen den Meisterschaftsaspiranten Viktoria Köln nicht anders. Erneut hatte sein Team eine Mannschaft aus dem oberen Tabellendrittel an den Rande einer Niederlage gebracht, über weite Strecken zwar keine fußballerisch herausragende, dafür aber eine leidenschaftliche Leistung an den Tag gelegt und sich zahlreiche Chancen gegen den haushohen Favoriten aus der Domstadt herausgespielt.

Auf der anderen Seite ließen die Flingerner allerdings auch erneut wieder zu viele Möglichkeiten fahrlässig liegen, gaben in Überzahl eine 1:0-Führung zu einfach aus der Hand und verpassten dadurch erneut eine gute Gelegenheit, sich in Schlagdistanz auf die Nicht-Abstiegsplätze zu bringen. Stattdessen werden die Rot-Weißen den Jahreswechsel definitiv auf einem Abstiegsrang erleben. Abgesehen von der fraglos ausbaufähigen Statistik wollte Aksoy seiner Elf jedoch "keinen Vorwurf" machen. "Insgesamt bin ich sehr zufrieden", sagte er nach einer Partie, "in der es hin und her ging und uns letztlich nur Kleinigkeiten gefehlt haben, um die drei Punkte mitzunehmen."

Vielmehr störte den Fußballlehrer an diesem Tag eine andere Thematik, die sein Gegenüber, Viktoria-Trainer Marco Antwerpen, anstieß - den Vorwurf, dass seine Mannschaft gegen "reichlich Profis" antreten musste. "Das war wohl der Tabellensituation geschuldet", vermutete der 45-Jährige und schob hinterher: "Sie brauchten viel Unterstützung, um sich gegen uns zu wehren, und das haben sie dann auch so gemacht."

Diese Spitze wollte Aksoy nicht unkommentiert lassen: "Bis auf Christian Gartner sind der Rest fast alle U21-Spieler, die im vergangenen Jahr noch in der U19 gespielt haben. Natürlich haben sie de facto einen Profi-Vertrag, sind bei uns aber auch in der U23 eingetragen. Deswegen kann ich das alles nicht so nachvollziehen." In der Tat war die Diskussion mit Blick auf die Profi-Erfahrung der sechs eingesetzten Feldspieler aus der ersten Mannschaft überflüssig. Denn klammert man Gartner (35 Zweitligaeinsätze) sowie Torhüter Lars Unnerstall (34) aus, bringt es das restliche Quintett zusammen auf gerade einmal 14 Auftritte in der 2. Liga.

Dass Antwerpen daraus einen Nachteil interpretierte, obwohl in seinem Spieltagskader in Markus Brzenska (96), Timm Golley (31), Mike Wunderlich (28) sowie Daniel Reiche (17) deutlich mehr Zweitliga-Erfahrung vorhanden war, mutete im Nachgang seltsam an.

(RP)
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