Lokalsport Fortuna II: Ein Elfmeter sorgt für Redebedarf

Düsseldorf · Beim 1:1 gegen Rot-Weiß Oberhausen vergeben die Düsseldorfer leichtfertig eine Chance vom Punkt.

Taskin Aksoy, Trainer von Fortunas Zweitvertretung, schaute wie versteinert in Richtung Strafraum, als sich Taylan Duman in der 70. Minute den Ball auf dem Elfmeterpunkt zurechtlegte. Der junge Mittelfeldspieler wollte in diesem Moment Verantwortung übernehmen und die Flingerner in der Fußball-Regionalliga-Partie gegen Rot-Weiß Oberhausen beim Stand von 0:0 in die Erfolgsspur setzen. Allein, die Ausführung des Youngsters misslang gründlich, denn der Strafstoß war so schwach und mittig geschossen, dass sich RWO-Keeper Robin Udegbe nicht mal strecken musste, um den Ball abzuwehren.

Dass Duman überhaupt antrat, war schon eine Überraschung, schließlich war der 19-Jährige zuvor kaum in Erscheinung getreten und galt zudem nicht unbedingt als potenziell erster Schütze bei der "Zwoten". Eher erwartete man einen Rico Weiler oder Kianz Froese am Punkt, aber eine feste Einteilung wurde offensichtlich vorab nicht besprochen. "Wer sich am besten fühlt, der soll sich den Ball nehmen", erläuterte Aksoy, der sich jedoch nicht allein über die schwache Ausführung echauffierte. "Es kann nicht sein, dass dann noch ein Dritter oder Vierter hinzukommt und zu diskutieren anfängt. Das wird intern noch mal angesprochen."

Allzu heftig dürfte die Rüge allerdings nicht ausfallen, denn dafür war der Gesamtauftritt seiner Mannschaft bis zum "Knackpunkt Elfmeter" (Aksoy) einfach zu stark. "Wir haben bis zur 75. Minute ein gutes Auswärtsspiel bei der besten Mannschaft der Rückrunde abgeliefert", bestätigte der Fußballlehrer.

Neben Einsatz und Moral waren es aber auch eine große Portion Glück sowie eine herausragende Leistung von Tim Wiesner, die den Punktgewinn im Niederrheinstadion möglich machten. Gerade in der hektischen Schlussphase entwickelte sich der Torhüter zu einer schier unüberwindbaren Mauer und verhinderte mehrmals mit vollem Körpereinsatz einen Einschlag, so dass es schon fast an ein Wunder grenzte, dass den Hausherren nur das Tor zum 1:1-Ausgleich gelang.

"Das Gegentor war natürlich ärgerlich, aber Oberhausen hatte anschließend noch so viele hochkarätige Chancen, dass wir uns nicht beklagen wollen", meinte Aksoy versöhnlich und fügte hinzu: "Wenn Oberhausen gegen Schalke II am Mittwoch genauso aufspielt wie in den letzten zehn Minuten, ist dieser Punkt noch mehr wert."

(RP)
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