Lokalsport Fortuna II: Bormuth stabilisiert die Defensive

Düsseldorf · Wenn es in dieser Saison eine Konstante bei Fortunas Zweitvertretung gibt, dann ist diese zweifelsohne Robin Bormuth. Zwölf Spiele absolvierte der Fußball-Regionalligist bislang in dieser Spielzeit, in allen kam der 20-Jährige zum Einsatz, elf Mal begann der Innenverteidiger von Beginn an. Lediglich Teamkollege Nazim Sangaré kann eine ähnliche Bilanz vorweisen.

Es ist Ausdruck einer enormen Entwicklung, die der Rechtsfuß seit seinem Wechsel 2013 von der A-Jugend des SV Darmstadt 98 an den Rhein vollzogen hat, aber auch das Resultat harter Arbeit. "Ich habe mir das Vertrauen des Trainers in jeder Trainingseinheit Stück für Stück erarbeitet", erklärt Bormuth, der zusätzlich dreimal pro Woche Sonderschichten einschiebt, um an seinem Passspiel und seinen Diagonalbällen zu feilen. Mit Erfolg, wie sich bislang gezeigt hat.

Denn Bormuth gehört zu den passsichersten Spielern der "Zwoten" und versucht stets, eine spielerische Lösung zu finden. Doch auch in seinem Kerngeschäft, dem Verteidigen, versteht der Abiturient sein Handwerk und packt notfalls die klassische Grätsche aus - so wie in der vergangenen Woche beim 1:0-Erfolg gegen Viktoria Köln. Dort konnte sich Bormuth über mangelnde Beschäftigung jedenfalls nicht beschweren. Allein in der zweiten Halbzeit musste er zusammen mit Janik Röber mehrere Male eingreifen, um den Ausgleich zu verhindern. Nichtsdestotrotz stand die Defensive deutlich stabiler als in den Spielen zuvor, wo es insgesamt neun Gegentore in drei Partien hagelte.

Mit ein Grund dafür war auch die defensivere Spielausrichtung, die Trainer Taskin Aksoy seiner Elf verordnete. "Wir haben uns auf das Einfache konzentriert", erläutert Bormuth. Konkret sah das so aus: Stabil stehen, die Zweikämpfe annehmen und schnell ins Umschaltspiel kommen. Ein Konzept, welches auch heute gegen die Sportfreunde Lotte (14 Uhr, Paul-Janes-Stadion) denkbar ist. Schließlich verfügt der Tabellenzweite über ein ähnlich großes Offensivpotenzial wie die Viktoria.

"Ich weiß noch nicht, wie wir spielen werden, aber unser Trainer wird mit Sicherheit die richtige Lösung finden", betont Bormuth. Oberstes Ziel sei es jedenfalls, die Null zu halten, alles andere werde man dann sehen. Vielleicht ist es gerade diese Ruhe, die dem Talent in den vergangenen Monaten dabei geholfen hat, den nächsten Entwicklungsschritt zu vollziehen. Gefördert sicherlich durch den Entschluss, mit gerade Mal 17 Jahren das Elternhaus in Darmstadt zu verlassen. "Das hat mich auf jeden Fall geprägt, schließlich verändert sich mit so einer Entscheidung praktisch alles", erinnert sich Bormuth, der heute eine Wohngemeinschaft mit Mitspieler Ross Archibald bildet.

Bereut habe er diesen Schritt nie. Der Lohn dafür sind bislang 30 Regionalliga-Spiele. Aber wer den 1,89 Meter großen Defensivspezialisten kennt, weiß, dass er sich mit dem Erreichten nicht zufrieden gibt. Es gibt immer weiter. Stück für Stück.

(RP)
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