Fortuna Düsseldorf Fortuna II feiert verrücktes Comeback

Düsseldorf · Bei der Regionalliga-Reserve von Fortuna Düsseldorf ist ein Fußball-Spektakel derzeit programmiert. Die Mannschaft von Trainer Taskin Aksoy rettete in Aachen nach einem 0:3-Rückstand noch einen Punkt.

Taskin Aksoy: Talentförderer aus Berlin
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Das ist Taskin Aksoy

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Foto: rpo, Falk Janning

So langsam sollten die Verantwortlichen von Fortunas Zweitvertretung über einen Extrazuschlag bei den Ticketpreisen ihrer Partien in der Regionalliga West nachdenken — vor allem für die letzte Viertelstunde. Denn wenn sich die meisten Zuschauer zu diesem Zeitpunkt schon auf den Heimweg begeben, dreht die Mannschaft von Trainer Taskin Aksoy noch einmal richtig auf.

Sechs ihrer 16 Saisontore erzielten die Flingerner in der Schlussphase: gegen Alemannia Aachen kamen nun drei weitere hinzu. Es war ein Dreierpack, der eine eigentlich schon verloren geglaubte Partie noch mal auf den Kopf stellte. 3:3 hieß es am Ende eines nicht nur aus Fortuna-Sicht denkwürdigen Nachmittags.

"Bei uns ist Spektakel immer programmiert", fasste Aksoy den Spielverlauf treffend zusammen. Gänzlich zufrieden wirkte der Fußballlehrer dennoch nicht, aus gutem Grund: "Eigentlich haben wir zu Beginn der ersten Halbzeiten sehr gut ins Spiel gefunden, haben kaum etwas zugelassen und hatten nach vorne selbst zwei gute Aktionen. Ab der 20. Minute war dann aber irgendwie ein Bruch drin, da haben wir nach vorne fast nichts mehr produziert."

Stattdessen offenbarten die Rot-Weißen neben ihren Comeback-Qualitäten eine weitere Eigenschaft, die bei Aksoy bereits in den vergangenen Woche für so manches extra graue Haar gesorgt haben dürfte: individuelle Patzer. Waren es zuletzt noch die Feldspieler, stand diesmal der Torhüter im Mittelpunkt: Sowohl das 0:1 als auch 0:3 gingen auf die Kappe von Max Schijns, der erst über den Ball trat und später das Spielgerät in die Füße von Jordan Torunarigha spielte. Beide Male sagte der Aachener artig danke. "Das waren Geschenke", monierte Aksoy, "und normalerweise nimmt man auf diesem Niveau dann eigentlich nichts mehr mit."

Eigentlich. Denn normalerweise würde ein Trainer bei einem solchen Zwischenstand auch versuchen, den Schaden so gering wie möglich zu halten, doch als Shunya Hashimoto in der 76. Minute urplötzlich das 1:3 erzielte, brachte der 50-Jährige in Tarsis Bonga noch eine weitere Offensivkraft, "weil wir wirklich noch daran geglaubt haben, zurückzuschlagen".

Ein gelungener Schachzug, denn der 20-Jährige brachte nach dem zwischenzeitlichen 2:3 durch Kianz Froese (89.) in der Nachspielzeit noch einmal einen Schuss vor das Aachener Tor, den David Pütz unglücklich in den eigenen Kasten lenkte. Der Wahnsinn war perfekt — und die Zuschauer waren voll auf ihre Kosten gekommen.

(RP)
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